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Juli 2017

Ewiges Saarland - Fake Demokratie
Von Bernd Rausch - mailto:rausch.b@web.de

Die Verantwortlichen in der saarländischen Politik und in den Mainstream-Medien (Saarländischer Rundfunk, Saarbrücker Zeitung) halten dem Nazi-Kriegsverbrecher Hermann Röchling die Treue, auch mehr als 70 Jahre nach dem Menschheitsverbrechen. Kritiker werden in aller Regel des Landes vertrieben oder mundtot gemacht. Hermann Röchling hatte die Saarländer und Saarländerinnen 1935 heim ins Nazireich geholt und das vergessen sie ihm nicht.

Das Buch "100 Jahre Röchling - Ausbeutung, Raub, Kriegsverbrechen"

habe ich geschrieben,
damit sich endlich etwas ändert - 6 Forderungen

Das Einfordern von demokratischen Mindeststandards ist im Saarland ein großes Problem. Wie die saarländische Rundfunkredakteurin Karin Mayer den saarländischen Landesarchivar Paul Burgard in Stellung brachte, damit dieser "fachmännisch" das Buch in den Dreck trat, ist beispielhaft für eine Auseinandersetzung mit Kritikern der saarländischen Volksgemeinschaft.

Erich Später setzte sich in den Saarbrücker Hefte 105 mit einer Buchproduktion des "Spezialisten" Paul Burgard auseinander. Nach der Lektüre von Erich Späters Buchrezension (siehe nebenstehend) werden sie mir sicherlich zustimmen, dass Paul Burgard, der bei Erscheinen seines Buches " Kleine Geschichte des Saarlandes." wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Landesarchiv war, sich einzig durch sein Parteimitgliedsbuch (CDU) qualifiziert hat.

Paul Burgard in seinem Audio Beitrag, SR 3 - 100 Jahre Röchling: Streitschrift erntet Kritik, 24.02.2017: „Erstens muss man feststellen über die Geschichte des Nationalsozialismus ist in Deutschland soviel gearbeitet worden wie in keinem anderen historischen Feld überhaupt. ... Speziell die Geschichte der Zwangsarbeiter, die in der Ausstellung einen eigenen Raum bekommt, ist in dieser Form zum ersten Mal zu sehen, auch die Namen der Zwangsarbeiter zum Beispiel sind dort zu sehen. … Es war natürlich ein Schritt in die richtige Richtung, weil die Verstrickung auch der Röchlings in die Geschichte des Nationalsozialismus in das nationalsozialistische Unrechtssystem hier erstmals zumindest thematisiert wird an einem sehr öffentlichkeitswirksamen Ort. … Dass man sich intensiv mit den Quellen auseinandersetzt, das hat in diesem Buch überhaupt nicht stattgefunden.

Den Textbeitrag von Burgard habe ich dokumentiert, da das Original nach Fristablauf beim SR nicht mehr zu hören ist. Der Originalbeitrag: https://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=48366

Siehe auch: Der Nazi-Kriegsverbrecher ist nicht das Problem sondern sein Kritiker, der Nestbeschmutzer

PS. Dies ist der zweite von mehreren Kurzbeiträgen zum Thema, die ich als Fortschschreibung von "100 Jahre Röchling - Ausbeutung, Raub, Kriegsverbrechen" verstehe. Das Schweigen und Schlimmeres von denen, die sich ansonsten für zuständig halten, wenn es um diesen Themenkomplex geht, werden ebenso Thema sein wie die Interessen des Röchling Clans und deren saarländischer Entourage.

Siehe Vorankündigung September 2017 Denkmal "Saarland Fake Demokratie"

 

Saarländische Historiker - Gruselige Geschichten - Ob Röchling oder Röder - Im Saarland gab es keine Nazis

Ewiges Saarland
 
Eine neuere Arbeit zur saarländischen Geschichte datiert deren Beginn auf die Zeit vor Christi Geburt.
Von Erich Später

 
„Am Anfang war Caesar“, so beginnt Paul Burgard, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Landesarchiv tätig ist, seine im Jahr 2010 erschienene Kleine Geschichte des Saarlands.
Die Arbeit enthält keinerlei Begründungen warum der Autor gerade den römischen Imperator zum Ahnherrn des Saarlandes erklärt. In der Einleitung erfahren wir vielmehr etwas über die persönlichen Beweggründe des Autors eine solche Arbeit zu verfassen.
Wichtig ist ihm der Erhalt des Saarlandes als eigenständiges Bundesland. Die Bevölkerung habe dies verdient, da sich doch im Verlauf der Geschichte ein landsmannschaftliches saarländisches Bewusstsein aus den erlittenen Kriegen und Krisen entwickelt habe.
Diese lässt der Autor bei Römern und Kelten beginnen. Es folgen die „ Völkerwanderung“, Merowinger, Karolinger, das Mittelalter, die frühe Neuzeit, der dreißigjährige Krieg, Franzosen, Spanier , Preußen und Deutsche ,Revolutionen, Weltkriege , Adolf Hitler und Franz Josef Röder.
Am Ende der Geschichte steht im Jahr 1957 der erfolgreiche und lange ersehnte Beitritt des Saarlandes als eigenständiges Land in die Bundesrepublik Deutschland.
Der Anspruch diese Geschichte in chronologischer Folge zu erzählen und dabei alle historischen Teile des 1957 entstandenen Bundeslandes Saarland einzubeziehen machen die Lektüre der ersten 150 Seiten zu einer Qual.
Der Absicht des Autors, große Geschichte, die er als Personen- und Ereignisgeschichte versteht, in ihrer Bedeutung auch für regionale und lokale Territorien der Saargegend zu erzählen, ist nicht einzulösen. Er selbst schreibt: “Das Land zu beiden Seiten der Saar entwickelte sich zu einem politischen Flickenteppich mit einer Vielzahl benachbarter Kleinstherrschaften und einer Fülle sich teilweise überlappender Rechtsansprüche“
Die seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts publizierten neueren Forschungen zur Geschichte der Saarregion kamen zu dem übereinstimmenden Ergebnis, dass vor der Gründung des deutschen Reiches 18707/1 von einem einheitlichen territorial-politischen Bewusstsein in der Region nicht die Rede sein konnte.
Die kleinräumigen lokalen Traditionen Kurtriers, Nassaus oder Lothringens waren bestimmend, und es waren die radikalen ökonomischen und sozialen Umwälzungen der Agrarevolution und der Industrialisierung, die zur Entstehung des Saarreviers führten .Hans Horch hat in seiner wichtigen Studie über den Wandel der Gesellschafts- und Herrschaftsstrukturen in der Saarregion zwischen 1740 und 1914 diesen Prozess analysiert.
(...)
Die Niederlage des Deutschen Reiches im 1.Weltkrieg hatte für die Saarregion weit reichende politische Folgen. Das Industriegebiet und die Siedlungsgebiete der Arbeiterschaft wurden vom Deutschen Reich abgetrennt und dem neugegründeten Völkerbund unterstellt. Die Saargruben wurden in das Eigentum des französischen Staates überführt
Das „ Saargebiet“ umfasste 1920 fast 2000 Km². Seine 800.000 Einwohner erhielten das Recht nach 15 Jahren über die Zugehörigkeit des Gebietes abzustimmen.
Burgard erwähnt als Grund für diese einschneidenden Bestimmungen, die Zerstörung lothringischer Kohlegruben durch die deutsche Besatzungspolitik in den Jahren 1914-1918 und geht mit keinem Wort auf die fast vollständige  Vernichtung großer Teile Nordfrankreichs während der Kampfhandlungen, der deutschen Besatzung und durch den deutschen Rückzug ein.
1, 35 Millionen französische Männer waren im Krieg gegen Deutschland gefallen, 2,8 Millionen verwundet worden. Tausende von Dörfern und Städten, weite Teile des Schienen, Straßen und Kanalnetzes sowie Hunderttausende Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche waren zerstört worden.
Beim Rückzug auf die sogenannte Siegfriedlinie im März1917 hatten die deutschen Beatzungstruppen unter der Mithilfe Tausender Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener ein Gebiet über 1000 Km² in Wüste verwandelt. Die Zone totaler Zerstörung erstreckte sich von Arras bis Vailly. Hunderte von Dörfern und Kleinstädten wurden mitsamt jeder Infrastruktur, Brunnen, Felder und Gärten zerstört. Die Stadt Bapaume z.b. wurde innerhalb von 45 Minuten durch Sprengladungen und 400 gelegte Brände zerstört. Etwa 150.000französische Bewohner nach Nordfrankreich und Belgien umgesiedelt.
Diese hierzulande bislang kaum bekannte systematische Barbarei bleibt bei Burgard unerwähnt, und so erscheinen die Franzosen oft als nachtragend und rachsüchtig.
Auch die saarländische Bevölkerung wollte von diesen Verwüstungen und dem Leiden der französischen Zivilbevölkerung nichts wissen. Man sah sich wie die große Mehrheit der Deutschen als Opfer französischer Machtpolitik
Besonders empört war man 1919 über die Anwesenheit farbiger französischer Truppen im Saarland und den linksrheinischen Gebieten
Es begann eine Kampagne, die von großen Teilen der saarländischen Bevölkerung unterstützt wurde, und die an Rassismus und Menschenverachtung nicht zu übertreffen war. Auch Teile der Gewerkschaften und der Sozialdemokratie beteiligen sich am nationalistisch–rassistischen Furor. Hunderte Kinder, die aus den Beziehungen zwischen farbigen Soldaten und deutschen Frauen stammten wurden nach der Machtübernahme der NS- Bewegung als sogenannte „Rheinlandbastarde“ zwangssterilisiert.
Burgard der im Verlauf der Darstellung das Bild von der saarländischen Bevölkerung als Spielball zwischen den großen Mächten Frankreich und Deutschland entwickelt, hat für diese rassistische Mobilisierung eine schöne Erklärung.
„Vor allem, die von den deutschen als ungerecht empfundene Festschreibung einer eindeutigen Kriegsschuld bekamen die Saarländer unmittelbar zu spüren. So etwa , wenn ein französischer General vor Saarbrücker Politikern den vergangenen Krieg ausschließlich als Akt deutscher Barbarei definierte oder mit den Besatzungstruppen auch farbige Soldaten eingesetzt wurden, das von den Saarländern als bewusste Provokation und Demütigung kritisiert wurde, denn das Saargebiet war in dieser Perspektive zur französischen Kolonie geworden“.
In Burgards Perspektive fehlt auch jeder Hinweis auf die massenhafte Beteiligung saarländischer Nazi Kader an der Errichtung der deutschen Terror und Ausplünderungsherrschaft im 1940 gebildeten GAU Westmark, der auch das annektierte Elsass und Lothringen umfasste.
Das Französische Volk als Opfer deutscher Kriegs- und Unterdrückungspolitik ist in Burgard saarländischer Geschichte nicht vorgesehen.  Sein historisches Interesse endet an der deutsch- französischen Grenze.
Der deutsche Nationalismus an der Saar war anschlussfähig an die extreme Rechte und konnte sich mit allen seinen politischen Ausprägungen nach 1933 mit der NS- Massenbewegung zur „ Deutschen Front“ vereinigen. Diese politische und kulturelle Barbarisierung war eng verknüpft mit der „geistigen Mobilmachung“ gegen die Niederlage im ersten Weltkrieg (Versailles) und die politischen Traditionen der französischen Revolution.
Die Bedeutung dieser nationalistischen Formierung für den Sieg der Nazis in der Volksabstimmung 1935 wird von Burgard kaum erwähnt oder problematisiert.
Die Verfolgung aller Gegner des Regimes ist für Burgard ein Werk von Pfälzer Nazis, denen es gelingt auch die saarländischen Nazi- Kader und ihre Bündnispartner auszuschalten.
„Als die SA- Verbände am 1. März auf dem Saarbrücker Rathausplatz an ihrem Führer vorbei marschierten, saßen diejenigen, die diese nationalsozialistischen Erfolg an der Saar ermöglicht hatten, freilich schon nicht mehr in der ersten Reihe. Sowohl die alten Kämpfer (…) aus der NSDAP als auch die bürgerlichen Protagonisten der Deutschen Front hatten da ausgedient“.
Dieser Gedanke wird einige Seiten später wieder aufgenommen und vertieft „ Es ist eine Ironie dieser saarländischen 'Frühgeschichte', dass es ausgerechnet, die so gern verspotteten Pfälzer waren, die die Geschichte des Landes in diesen Jahren maßgeblich bestimmten. Denn der machtbewusste Gauleiter Bürckel hatte eine ganze Reihe von Männern aus dem Umkreis seiner Neustädter Zentrale mitgebracht, die in den wichtigsten Saarbrücker Verwaltungspositionen installiert wurden. UFF die Bääm, die Pfälzer kommen, hieß es deshalb schon bald an der Saar, wo man sich mit diesen und ähnlichen Wortspielen zumindest mundartlich gegen die 'Fremdherrschaft' wehrte.“
Das Kapitel über die NS- Herrschaft an der Saar ist der negative Höhepunkt des ganzen Buches. Der Autor bedient sich aus vielfältigen Arbeiten (die Eisode mit den Pfälzern stammt aus Mallmann/ Paul, Herrschaft und Alltag, S. 87), ohne auf Inhalte, Forschungsstand oder Logik bei der Darstellung der nationalsozialistischen Herrschaft Wert zu legen.
Die Strukturen des Terrors, die Akteure des großen Mordens und ihre Opfer bleiben anonym. Die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung, mit 4000 Menschen, die größte saarländische Opfergruppe, wird von Burgard auf zwei Seiten abgehandelt. Die Verfolgung beginnt für ihn sowieso erst mit dem Pogrom am 9. November 1938. Zu diesem Zeitpunkt waren über 8o% der jüdischen Saarländer bereits geflüchtet. Einen Versuch die Opferzahl zu ermitteln macht er nicht.
Die radikale Entrechtung, Ausplünderung und Verfolgung durch die saarländische Volksgemeinschaft findet in seiner Kleinen Geschichte des Saarlands keine Erwähnung.
Dem NS- Gauleiter Bürckel, der im Saarland - und später in den Jahren 1938 bis 1940 in Wien - für die Ermordung Hunderter Menschen verantwortlich war, wird attestiert als „Roter Gauleiter“ die Grundlagen für die Eigenständigkeit des Saarlandes gelegt zu haben.
Ebenfalls keine Erwähnung finden in Burgards Geschichte vor allem die saarländischen NS-Kader und Mörder, die den Krieg überlebt haben. Ihnen gelang nach 1955 die Reintegration in den saarländischen Verwaltungs- und Staatsapparat und den Sprung in die Führungsebenen von CDU und FDP/ DPS.
Darüber verliert Burgard kein Wort. Umso verwunderter ist man über das eingeschobene Porträt des langjährigen Ministerpräsidenten Franz–Josef Röder, den Burgard als Mitbegründer des Bundeslandes feiert.
Dabei unterschlägt er Röders zwölf jährige Vergangenheit als NS-Aktivist,
Dieser war seit 1933 Mitglied der NSDAP, des NS-Lehrerbundes und des NSKK (Nationalsozialistisches Kraftfahrerkorps) in Neunkirchen /Saar.
Als Funktionär der deutschen Besatzungsmacht in den Niederlanden prüfte er holländische Studenten auf ihre völkische Gesinnung und Studienwürdigkeit an NS–Universitäten in Deutschland. Röder belog bis zu seinem Tod 1979 die saarländische Öffentlichkeit über seine braune Vergangenheit .Obwohl diese Tatsachen 2004 in den „Saarbrücker Heften“ publiziert wurden und heute selbst auf Wikipedia nachzulesen sind ,erwähnt der Historiker Burgard die Vergangenheit des braunen Landesvaters mit keinem Wort.
Er zeigt sich darin als guter Saarländer und treuer Gefolgsmann der saarländischen CDU. Deren Ministerpräsident Müller, der über saarländische Geschichte so spricht wie Burgard schreibt, ehrte den NS Aktivisten im Juli 2010 mit der Einweihung der Franz-Josef Röder Brücke in Dillingen/ Saar.
(...)