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Schwules Museum, Berlin
Mehringdamm 61 10961 Berlin Telefonnummer:: 030-69 59 90 50 Faxnummer: 030-61 20 22 89

Das Schwule Museum umfasst den Ausstellungsbereich, das Archiv und die Bibliothek. Man zeigt hier das homosexuelles Leben in all seinen Facetten und sammelt und bewahrt vielfältige Dokumente und Selbstäußerungen von Homosexuellen über sich und ihr Leben.

Damit gewährleisten das Museum die wissenschaftliche Erforschung und Aufarbeitung und macht darüber hinaus diese Dokumente anderen Forschern und Interessierten für deren Projekte zugänglich. Damit positioniert sich das Museum Berliner und internationaler Ebene als einzigartige Institution, die zum Thema Homosexualität eine umfangreiche Spezialsammlung besitzt und spezifische Dokumente und Kompetenzen zum Thema an diesem Ort konzentriert.

Die Mitarbeiter des Museum wollen mit ihrer Arbeit und Aktivitäten die breite Vielfalt und die Individualität von Homosexuellen und ihrer Lebensentwürfe vorstellen und damit einer Typisierung und Stigmatisierung entgegenwirken. Die Förderung der Akzeptanz von unterschiedlichen Lebensweisen geschieht am wirkungsvollsten durch möglichst direkte Kontakte mit Menschen, deshalb ist der Ansatz die Arbeit mit Zeitzeugen, die über ihr Leben Auskunft geben. So können die Besucher mit den präsentierten Biografien eine Nähe zu den Ausstellungsthemen herstellen und zu einer aktiven Auseinandersetzung anregt werden.

Die wechselnden Ausstellungen werden ab Dezember 2004 durch die Dauerausstellung zur Geschichte der Homosexuellen ergänzt. Die historischen Ausstellungen setzen sich mit unterschiedlichen Epochen und gesellschaftlichen Bedingungen für Homosexuelle und deren Lebensstrategien auseinander. Damit wird die Geschichte und Kultur der Homosexuellen aufgearbeitet und die Ergebnisse der Forschungen des Museums präsentiert.

Ein Schwerpunkt der historischen Ausstellungen liegt in der Vorstellung der Biografien einzelner Personen. So zeigt die fortlaufende Reihe Lebensgeschichten, in der bisher vier Biografien präsentiert wurden, die Strategien von Homosexuellen, ihr Leben und ihre Homosexualität zu leben darstellen.

Die Reihe von Hommagen an Personen des öffentlichen Lebens wird kontinuierlich fortgesetzt; bisher ehrte das Museum zu runden Geburts- oder Todestagen u. a. Adolf Wohlbrück, Gustaf Gründgens, Oscar Wilde, Marlene Dietrich oder O. E. Hasse. Mit den regelmäßig stattfindenden Kunstausstellungen werden die Besucher eingeladen, zeitgenössische und historische Auseinandersetzungen von Künstlern zum Thema zu betrachten und auf sich wirken zu lassen.

Weitere Themen von Ausstellungen sind der Alltag und die Kultur von Homosexuellen, die auf differenzierte Art und aus unterschiedlichen Blickwinkeln gezeigt werden. Als Ausstellungsstücke dienen Fotografien, offizielle und private Dokumente, Bücher, Kostüme, Skulpturen, Gemälde und Installationen; sie stammen aus der eigenen Sammlung oder sind Leihgaben von öffentlichen oder privaten Leihgebern.

10.01.2010 - 01.03.2010, Berlin
Rio Reiser | Allein unter Heteros

"Rio Reiser war von 1970 bis 1985 Sänger und Haupttexter der Band „Ton, Steine, Scherben“. Nach Auflösung der Band setzte er seine musikalische Karriere als Solokünstler fort. Seine bekanntesten Lieder waren die Hausbesetzerhymne „Rauch-Haus-Song“, „Macht kaputt, was Euch kaputtmacht“, „Keine Macht für Niemand“ von den „Scherben“ sowie „König von Deutschland“, „Dr. Sommer“ und „Junimond“ aus seiner Solozeit. Jenseits seiner Vernetzung in der Anarcho-Polit-Szene war Rio Reiser einer der am meisten stilbilden­den deutschen Rock-Musiker. Von seinen Songs gibt es zahlreiche Cover-Versionen, u.a. von Herbert Grönemeyer, Ulla Meinecke, Marianne Rosenberg, Xavier Naidoo, in jüngster Zeit von „Echt“ und Jan Delay.

Obwohl sich Rio früh im Umfeld der Band und seiner Familie als schwul geoutet hat, ist seine Homo­sexualität wenig bekannt. Die 24-Stunden-Präsenz der überwiegend heterosexuellen Scherben­truppe ließ ihm wenig Zeit, sich an einem „schwulen Leben“ zu beteiligen. Insofern war die Mitwirkung an den Projekten der Theatergruppe „Brühwarm“ in Hamburg (1977/1978) für ihn ein willkommener Ausflug in andere Welten.

Das Schwule Museum zeigt neben zahlreichen Dokumenten aus dem Leben des Musikers auch privates: Tagebuchaufzeichnungen und eine Gruppe von 42 Polaroidfotos, von Rio Reiser selbst auf­ge­­­nommen.Die Ausstellung wird durch Leihgaben großzügig unterstützt vom Rio-Reiser-Archiv in Fresenhagen und Berlin."
(Auszug Pressetext: Schwules Museum)

Eröffnung: Sa., 9. Januar 2010, 19 Uhr

Ausstellung Rio Reiser, Schwules Museum, Berlin