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14.10.10
Studie: Ausländerfeindlichkeit und der Wunsch nach einem "Führer" in der imperialistischen Deutschland AG nimmt deutlich zu

von Reinhold Schramm

Eine Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.

Angst vor "Überfremdung", Islamfeindlichkeit und der Wunsch aus der Bevölkerung nach einem "Führer", der Deutschland "mit harter Hand regiert" - die erschreckenden Ergebnisse einer Studie.
Rund 25 Prozent der Bevölkerung aus allen Klassen und Schichten schließen sich fremdenfeindlichen Aussagen an. Im Jahr 2008 waren es noch rund 20 Prozent.
Sozialdarwinismus, Rassismus und Biologismus in Zeiten des noch offenen Hartz-V-Vollzugs: 30 Prozent der deutschen Bevölkerung stimmen der Einschätzung zu: "Ausländer kommen, um den Sozialstaat auszunutzen." Ein ebenso großer Anteil der deutschen Bevölkerung meint, bei knappen Arbeitsplätzen "sollte man Ausländer wieder in ihre Heimat schicken", und durch "die vielen Ausländer" werde Deutschland "in einem gefährlichen Maß überfremdet". - "Für Muslime in Deutschland sollte die Religionsausübung erheblich eingeschränkt werden", dies ist die Meinung von 58,4 Prozent der deutschen Bevölkerung.

In Ostdeutschland waren die (auch moralisch aufrichtigen) antifaschistischen Bemühungen der gesellschaftlichen Minderheit von Kommunisten, linken Sozialdemokraten, bürgerlichen Humanisten und Christen nach 1945 bis zur historischen Selbstaufgabe 1989/90 erfolglos: der (post-) faschistischen Aussage "Für Muslime in Deutschland sollte die Religionsausübung erheblich eingeschränkt werden" schließen sich in der (wissenschaftlichen) FES-Umfrage 75,7 Prozent an (auch aus der vormals staatstragenden und antikommunistischen Bevölkerung).

Jeder Vierte bzw. 25 Prozent wünscht sich eine "starke Partei", die die "Volksgemeinschaft insgesamt verkörpert" (siehe hierzu Empfehlung zur "Volksgemeinschaft" vor und nach Stalingrad, 1942/43, siehe unten). Zehn Prozent aus der deutschen Bevölkerung sehnt sich nach einem "Führer", der die Bundesrepublik "Deutschland zum Wohle aller mit harter Hand regiert" - und hält eine (postfaschistische) Diktatur für "die bessere Staatsform".

Insgesamt haben rechtsextreme und faschistische Einstellungen im Zusammenhang mit sozialen Abstiegsängsten - in der Spekulations-, Wirtschafts- und Finanzkrise des Kapitals - zugenommen. Die Wissenschaftler warnen vor der Gefahr, dass Rechtspopulisten versuchen, aus der Situation "politisch Kapital zu schlagen".

Quelle:
Frankfurter Rundschau, 13.10.2010. Studie: Ausländerfeindlichkeit nimmt deutlich zu. www.fr-online.de
Siehe Studie: Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2010. Eine Studie im Auftrag der SPD-nahen FES. Von Oliver Decker, Marliese Weißmann, Johannes Kiess und Elmar Brähler.
http://library.fes.de/pdf-files/do/07504.pdf

Empfehlung:
Ungeschminkte deutsche Geschichte. "Volksgemeinschaft" in der deutschen Klassengesellschaft 1933-1945 [usw.?]. Aspekte zur historischen Verantwortung und zum Versagen der sozialdemokratischen Arbeiterklasse im Faschismus - (und) nach Stalingrad.
www.scharf-links.de/46.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=
12640&tx_ttnews[backPid]=
3&cHash=f9e704b963

Merke: Auch den Klassenkampf gegen die Quelle des Faschismus, gegen das Kapital - die differenzierte Bourgeoisie und deren ökonomische, staatliche und gesellschaftspolitische Administration führen.

Die Künstlergruppe Kolzo präsentiert jeden Monat im art forum Kolzo das Bild des Monats zur Lage der Nation

Bildtitel: KZ - Auslöschung von Bernd Rausch