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Li Bai liebte den Mond, aber nicht nur ... Trinken mit dem Mond und mit seinem eigenen Schatten:

Einsamer Trunk unter dem Mond

Unter Blüten meine Kanne Wein -

Allein schenk ich mir ein, kein Freund hält mit.

Das Glas erhoben, lad den Mond ich ein,

Mein Schatten auch ist da, - wir sind zu dritt.

Gewiss versteht der Mond nicht viel von Wein,

Und was ich tue, tut der Schatten blind,

Doch sollen sie mir heut Kumpane sein

Und ausgelassen unterm Frühlingswind.

Ich singe und der Mond schwankt hin und her,

Ich tanze und mein Schatten hüpft noch mehr.

Wir sind uns Freunde, da wir nüchtern sind,

Ein jeder geht für sich, wenn erst der Rausch beginnt.

Nichts bleibt dem Herzen ewiglich verbunden,

Als was im hohen Sternenlicht gefunden.

Freundschaft - Oktober 2017
I



Li Bai 701; † 762)

Mit mehr als 1.000 Gedichten beglückte der chinesische Dichter Li Bai alle dem Leben zugewandten. Vom präsentierten Gedicht gibt es mehrere Übersetzungen ins Deutsche. Hier die Übersetzung von Günter Eich.

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Li Bai liebte den Mond, aber nicht nur
... Image:
Bernd Rausch