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Dicle und das Wunder des Viertels

Einst begab es sich in einem fernen Land., dass ein Mann sein Gewehr schulterte, den Pistolengurt festzurrte, auf die Treppe zum belebten Marktplatz des Örtchens trat, sich dort demonstrativ langsam den stattlichen Schnurrbart zupfte und striegelte, sodass jeder im Städtchen, wenn er denn in der Nähe war, sehen konnte, wie gelassen er zu sein schien. Der Eindruck täuschte. In seinem Inneren war Hussein aufgeregt, sein Herz klopfte wild, denn er hatte einen heiklen Auftrag zu erledigen, und eine böse Vorahnung strich wie mit Geisterhand über seinen Rücken. Hussein hatte einen heiklen Auftrag zu erledigen, der ihm so gar nicht schmeckte. Der Befehl dazu kam aus dem fernen Ankara, der Hauptstadt, und lautete, einen Kurden namens Yavas zu verhaften und ihn unverzüglich dem Geheimdienst zu überstellen. Hussein war gerne Polizist, aber nicht am heutigen Tag. Denn er kannte den Mann, den er verhaften sollte, und auch seine Familie gut ...

 

... Du wirst noch heute nach Ankara überstellt." Dicle, Bawo und die anderen Frauen im Hause begannen zu kreischen. Yavas' kreidebleiches Gesicht verzerrte sich zu einer Grimasse, als er mit herrischer Geste die Frauen zum Schweigen brachte. "Du weißt, Hussein Bey, dort in Ankara, das bedeutet Folter und könnte mein Todesurteil sein. Und doch willst du mich ausliefern, ja?" Hussein nickte langsam mit dem Kopf, als in diesem Moment ein junger Mann das Gewehr an sich riss und auf Hussein anlegte. Yavas schrie: "Halt ein, tue das nicht, Murat, in meinem Haus wird nicht geschossen. Hier geht die Gastfreundschaft über alles. Außerdem gefährdest du die gesamte Familie mit deinem Blödsinn." Murat war jung, fast noch ein Knab ...

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