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... Unten auf der Straße hielt der Transporter. Franz konnte nicht sehen, was seine Leute taten, aber er wusste, dass sie zuverlässig waren. Keine Minute hatte der Wagen vor der Eingangstür zum Büro der Linken gehalten. Ein paar Werbeheftchen lagen nun auf der obersten Stufe der Eingangstreppe, die zuvor nicht dort waren. Ansonsten sah er nichts Neues. Perfekt, dachte Franz und strahlte über's ganze Gesicht. Es war eine graue kalte Novembernacht. Jetzt würde er endlich schlafen können, und morgen dann … Wumms würde es machen. Es würde eine gewaltige Detonation werden, so als würde ein Blindgänger, eine Bombe aus dem 2. Weltkrieg, nicht zu entschärfen sein und deshalb gesprengt werden müssen. Doch dieses Mal würden Körper zerfetzt, die Schreie würde man hören bis nach oben in die besseren Wohnviertel der Stadt.

... Angesichts von so viel engagiertem Chaos wollte Franz am liebsten in die Seife neben dem Handwaschbecken beißen. Stattdessen biss er in sein Bauernbrot mit Harzer Roller. Reiß dich zusammen, bleib cool, dachte er, schließlich war er ja Vorbild. Und er biss kräftig zu. "Aaahrggg, au, ach du Scheiße!" Oh nein, er hatte so was von cool in den Daumen seiner rechten Hand gebissen. Blut tropfte aus der schmerzenden Wunde auf Klarsichtfolien, Akten und Blaupausen. "Verdammte Hacke", bemerkte Uwe, "Mann, du beißt dir schon bald die eigene Hand ab." ...

... Franz schrie: "Raus, raus, alle raus, ich muss alleine sein!", und während er schrie, geriet er völlig außer sich. Die Farbe seiner Gesichtshaut wurde dunkelrot wie einige der Drähte, die aus dem Platiksprengstoff herausragten. Er japste und kam hinter den Atem: "Raus, raus!"

 

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