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KOLZO
19.2.2013 - Hintergründe der NSU-Morde vertuscht?
Kenan Kolat von der Türkischen Gemeinde glaubt nicht an Pannen

Der Bundespräsident lädt Angehörige von Opfern der NSU-Mordserie ein, doch nicht alle kommen aufs Schloss Bellevue. Kenan Kolat von der Türkischen Gemeinde erhebt schwere Vorwürfe und fordert, dass sich die Kanzlerin der Sache annehmen soll.

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, sieht bei Bundeskanzlerin Angela Merkel kein großes Interesse an einer politischen Aufarbeitung der NSU-Mordserie. "Wir haben die Bundeskanzlerin eingeladen, sich mit einer Rede an einem Termin ihrer Wahl an die Türkische Gemeinde in Deutschland zu wenden", sagte Kolat der "Passauer Neuen Presse". Die Kanzlerin habe aber "abgelehnt und auf zeitliche Probleme verwiesen". "Da scheint das Interesse nicht sehr groß zu sein", bemängelte Kolat

"Die Bundeskanzlerin muss das Thema jetzt endlich zur Chefsache erklären", forderte Kolat und sprach sich für eine Kabinettssitzung zum Thema Rassismus aus. Angesichts der bisher aufgedeckten eklatanten Pannen bei den NSU-Ermittlungen sagte Kolat, dass "niemand mehr daran glaubt, dass es sich hier nur um zufällige Pannen handelt". Hier würden "die Hintergründe dieser schrecklichen Morde vertuscht".

Kritik auch an Innenminister Friedrich

Die Türkische Gemeinde erwartet laut Kolat, dass Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich alle Fakten auf den Tisch lege. "Ich habe nicht das Gefühl, dass Herr Friedrich alles Nötige tut, um aufzuklären. Er hat kein großes Interesse an der Aufklärung", kritisierte Kolat. Den NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages lobte er hingegen für seine "hervorragende Arbeit".

3.4.2013 Kenan Kolat Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland kritisiert die Sicherheitsbehörden. Ermittler urteilen vorschnell
und schließen rechtsradikalen Hintergrund aus.

Brände werden verniedlicht

Nach Feuern in Häusern mit türkischen Bewohnern kritisiert der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Kolat, die Sicherheitsbehörden. Diese würden rechtsradikale Hintergründe von vornherein ausschließen. Kolat fordert, dass es genau andersherum sein müsste.

Kolat, verlangt mit Blick auf den jüngsten Brand in einem von Türken bewohnten Haus, in solchen Fällen künftig grundsätzlich von einem rechtsradikalen Motiv auszugehen. "Bisher haben die Sicherheitsbehörden einen rechtsradikalen Hintergrund bei solchen Ereignissen gleich von vornherein ausgeschlossen", sagte Kolat dem "Kölner Stadt-Anzeiger". . "Bei uns wird erst mal verniedlicht." Bei einem Brand in einem überwiegend von Türken bewohnten Haus in Köln-Höhenberg waren am Samstag zwei Menschen getötet und 26 weitere verletzt worden. Das türkische Außenministerium sprach von "einem Anstieg derartiger Brandfälle in Deutschland", der Sorge bereite.

(siehe auch Völklingen - http://www.ausstellung-rausch.de/Gegen_die_Banalit%E4t/2013/Deutschland_i_a_Auschwitz_gebaut.htm)