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Wenn
die Griechin baden geht, geht halb Europa mit
Bilderausstellung - Z1M3 - die körperlose Künstlerin aus
Griechenland
Z1M3 destilliert in dieser größten innereuropäischen
Krise seit dem 8.Mai
1945 aus dem Politischen ihre Kunst. Wieder einmal, so sieht es aus, ist
es Deutschlands Streben nach Hegemonie in Europa und darüber hinaus,
das dieser Krise ursächlich zu Grunde liegt. Die Wirkungen dieses deutschen
Angriffs auf die griechische Bevölkerung werden in Europa über die
Medien transportiert. Z1M3 durchdringt diese Wahrnehmungs- und ewusstseinslagen
und erzeugt so ihre Kunst.Die Wirkungen erzeugen nicht an allen Orten die
selben Bilder. Ihre Kunst ist eine vage, flüchtige Verkörperung
dessen, was sich im Innern der Krise vollzieht. Sie als Person weigert sich,
entzieht sich, läßt Bilder zurück, um sich zu äußern.
Das Spielerische, diese Leichtigkeit in ihren Bildern
ist dem Flüchtigen
des kaum Wahrnehmbaren, den Untertönen dieser Krise geschuldet. Das längst
Überwundene und rückwärts Gewandte, das Aufgefrischte ins Reaktionäre
drängende Ideologische, dieses Tamm Tamm nationalistischer Ressentiments
wird als Sauce drüber geschüttet. Wahrnehmungen des deutschen Angriffs
auf Griechenland fanden in unterschiedlichen Reaktionen überall in Europa
und darüber hinaus ihre Ausformungen. Es
kristallisierten sich Meinungen heraus in diesem einen Europa, nicht nur
in den "entscheidenden Zentren Mitteleuropas" sondern auch überall
anderswo, dass das Vorgehen gegen die griechische Bevölkerung diesen
Menschen in dieser Fassung bodenlos erscheint.
Kein Zweifel, dass die so entstandenen Bilder der griechischen
Künstlerin
entweder politisch oder religiös sein müssen. Das rein Dinglich-Reale
wäre
hier nur ein Ausdruck von starrer Verzweiflung. Es mussten Menschen
in die Bilder gebracht werden, denn es ist immer der Mensch, der anrichtet
und der ausbadet. Die Menschen in Z1M3's Bildern sind Stellvertreter für
noch mehr Menschen und deren Ansichten oder Handlungen. Es sind
symbolische Figuren, sei es ein drohender Rückfall in kleinliche Nationalismen
mit vielerlei eigenen Dingern, wie Grenzen, Währungen, Armeen, sei es
der Verlust von regionaler, lokaler, persönlicher Identität auf
der anderen Seite der Euro-Medaille.
Das sind Themen, die man sich im EU-Land nicht erst
mühsam erarbeiten
muss. Was Griechenland vielleicht allen anderen Staaten voraus hat, ist
die Bekanntschaft mit der "Wesensbedrohenden-Euro-Krise". Vielleicht,
denn das war ein Anfang, kein abgeschlossenes Kapitel, ganz gleich welchen
Balsam Politiker und Medien in die Geldbeutel der EU-Bürger schmieren
mögen. Die Grenzen sind erreicht, und dennoch schwer zu entschlüsseln.
Die Ausstellung: "Wenn die Griechin baden geht,
geht halb Europa mit" kann preisgünstig erworben werden. Den Ausstellungsmachern
ist es wichtig, dass die Kunst der Griechin an vielen Orten der Republik zu
sehen ist, reflektiert wird und dass Debatten entstehen.
Kontakt:
Marcel Mack, Bernd Rausch |
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