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Kult des Künstlers:
Das Universum Klee
31. Oktober 2008 – 8. Februar 2009
Neue Nationalgalerie, Berlin

 

Mit seiner sehr individuellen, jedoch zugleich universalen Bildsprache zählt Paul Klee (1879-1940) zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sein Œuvre wurde in den vergangenen Jahren in zahlreichen thematischen Ausstellungen aufgefächert: Klee und das Bauhaus, Klee und das Theater, Klee und der Süden, das Werk des Jahres 1933, das Werk des Jahres 1940 etc. Nur eine umfassende Werkschau, die all diese Aspekte vereint, fehlt zwischen diesen erfolgreichen Projekten.
Die Nationalgalerie in Berlin stellt sich dieser Aufgabe und wird mit mehr als 200 Meisterwerken einen Längs- und mehrere Querschnitte durch das Gesamtwerk des Künstlers präsentieren.

Klee hat zu seinen Lebzeiten zweimal in der Nationalgalerie ausgestellt: 1923 und 1930, jeweils im Kronprinzenpalais. Nun unternimmt es die Nationalgalerie, genau 85 Jahre nach ihrer ersten Klee-Ausstellung, in Berlin erstmals wieder eine umfassende Retrospektive dieses Jahrhundert-Künstlers zu zeigen.

Paul Klee
Maler, Graphiker


1879
18. Dezember: Paul Klee wird in Münchenbuchsee bei Bern als Sohn eines Musiklehrers und einer Sängerin geboren.

1898
Übersiedlung nach München, wo er an einer Privatschule bei Heinrich Knirr (1862-1944) radiert und zeichnet.

1900
Studium in der Münchener Akademie in der Malklasse von Franz von Stuck.

1901/02
Studienreise nach Rom.

1902-1906
Klee lebt wieder in Bern, wo erste Hinterglasmalereien und weitere Radierungen entstehen.

1905
Studienreise nach Paris.

1906
Nach der Vermählung mit der Pianistin Lily Stumpf zieht das Paar nach München, wo Klee in Ausstellungen Werke von Vincent van Gogh (1853-1890) und Paul Cézanne kennenlernt.

1908
Ausstellung bei der Münchener und der Berliner Sezession. Bekanntschaft mit Wassily Kandinsky, Franz Marc und Hans Arp.

1911
Erste Ausstellung in der Galerie Thannhauser.

1912
Beteiligung an der zweiten Ausstellung des " Blauen Reiter".
Klee verkehrt mit Alexej von Jawlensky, Rainer Maria Rilke und Herwarth Walden (1878-1941).
Besuch der Galerie Kahnweiler in Paris, wo er Gemälde von Pablo Picasso, Georges Braque (1882-1963) und Henri Matisse (1869-1954) sieht.

1913
Klee stellt beim Ersten Deutschen Herbstsalon aus. Beginn der Aquarellmalerei.

1914
Tunesienreise mit August Macke und Louis René Moilliet (1880-192).

1916-1918
Nach der Infanterieausbildung verrichtet Klee seinen Kriegsdienst bei der Fliegerabteilung in Schleißheim bei München und in Gersthofen.

1920
Walter Gropius beruft Klee an das Bauhaus in Weimar, wo er zunächst als Formmeister, dann in einer Malklasse unterrichtet.
Ausstellung von 362 seiner Werke bei Goltz in München.

1924
Erste Klee-Ausstellung in New York.

1925
Übersiedlung mit dem Bauhaus nach Dessau.
Teilnahme an der ersten Gruppenausstellung der "peinture surréaliste" in Paris, u.a. mit Max Ernst, Joan Miró (1893-1983) und Picasso.

1926
Klee gründet mit Kandinsky, Lyonel Feininger und Jawlensky die "Blauen Vier". Er malt vor allem konstruktive und absolute Bilder.

1928
Reise nach Ägypten.

1931
Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie.

1933
Unter dem Druck der Nationalsozialisten wird Klee aus der Lehrtätigkeit entlassen.
Übersiedlung nach Bern.

1935
Erste Anzeichen der tödlichen Krankheit (Sklerodermie).
Klee-Ausstellungen in Bern und Basel.

1937
Die Nationalsozialisten diffamieren Klees Kunst als "entartet" und beschlagnahmen 102 seiner Werke aus deutschen Museen. 17 von ihnen werden in der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt.

1940
29. Juni: Paul Klee stirbt in Muralto im Tessin.


- Münchenbuchsee -Berlin - Tessin  2008, B.Rausch