Tagebuch Die Röchlings und die Völklinger Hütte
Tag 28 17. November 2014
Das Tribunal Général,
die Rastatter Prozesse und die Anklage
gegen Hermann Röchling und andere. Dieses Dokument ist in der Ausstellung
Die Röchlings und die Völklinger Hütte einzusehen.
Teil VII
Auszüge aus der Anklageschrift
Andererseits hat Hermann RÖCHLING
unter Missachtung der internationalen Abkommen die Verwendung der sovietrussischen
Kriegsgefangenen, sowie die Erfassung und den Einsatz in den Kriegsindustrien
der gefangenen französischen Metallurgen in
Vorschlag gebracht.
Für diese unter Missachtung der internationalen
Abkommen und
der Kriegsgesetze, aus Dienstverschleppten, Internierten und Kriegsgefangenen
rekrutierten Arbeitskräfte hat Hermann
RÖCHLING mit all der ihm kraft seines Amtes als Vorsitzender
der R.V.E. (Reichsvereinigung Eisen) verliehenen Autorität eine Behandlung
ohne Milde, die bis zur Internierung in einem Konzentrationslager gehen könne,
vorgesehen; er hatte sich somit
der *Saukel so teuren Politik der systematischen Ausbeutung angeschlossen.
Im Juli 1944 befanden sich annähernd 6000
ausländische Arbeiter, darunter 12000 Kriegsgefangene, in den
Werken.
* Fritz Sauckel war seit 1927 NSDAP-Gauleiter in Thüringen und von 1942 bis 1945 Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz unter Adolf Hitler.