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Förderverein
Roma

Der
Förderverein
Roma

Der Förderverein Roma e. V. existiert seit sechzehn Jahren und ist aus
dem Arbeitskreis Roma, der im Jahre 1989 entstanden ist, hervorge-
gangen. Er wurde 1993 mit dem Namen „Verein zur Schaffung eines
Roma-Gemeindezentrum e. V in das Vereinsregister des Amtsgericht
Frankfurt eingetragen. Die Namensänderung erfolgte 1999. Der Verein
ist als gemeinnützig im Sinne der Förderung der Jugendpflege,
Erziehung und Bildung sowie der Völkerverständigung anerkannt, er
ist Träger der freien Jugendhilfe gemäß § 75 KJHG und Mitglied im
Paritätischen Wohlfahrtsverein.

Zu Zeit beschäftigt der Förderverein Roma 30 Personen. Etwa ein
Drittel davon sind Roma. Ansprechpartner sind neben
deutschen Roma vor allem Roma-Flüchtlinge aus Osteuropa, insbe-
sondere aus Rumänien. Der Förderverein Roma entstand auf Initiative
der AG Roma, der sich Ende der achtziger Jahre bildete. Die unter-
schiedlichen Mitglieder der Arbeitstgruppe (PädagogInnen,
SozialarbeiterInnen, LehrerInnen, AktivistInnen aus der Menschen-
und Bürgerrechtsarbeit) waren sich darin einig, dass ein organisiertes
Engagement gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung
effektiver ist, als einzelnes Handeln. Die Initiative bündelte ihre Kräfte
in der Sozial- und Flüchtlingsberatung (Aufenthalt, Existenzsicherung,
Bildung) und Öffentlichkeitsarbeit (verschiedene Artikel, Filmbeiträge,
Herausgabe eines Buches, Informationsveranstaltungen, Anbringung
einer Mahntafel zum NS-Terror am Stadtgesundheitsamt, dreitägige
Besetzung des Sozialamtes, Demonstrationen, Kundgebungen, Teil-
nahme an internationalen Kongressen in Japan, Polen, Spanien und
Frankreich, Schottland, Austausch mit ähnlichen Initiativen in
Österreich und Griechenland, Mitwirkung an EU-Projekten im Sektor
Gesundheit, Bildung und Erwerbstätigkeit).

Parallel zu diesen Aktivitäten hielt der Verein ein Angebot im Rahmen
der sozialpädagogischen Familienhilfe und Straßensozialarbeit, die
schließlich in das Projekt „Schaworalle“ (Hallo Kinder) mündete, vor.
Bis 1999 arbeite der Verein mit der Roma-Union Frankfurt, der Selbst-
hilfeorganisation der Roma, deren Neugründung der Förderverein
maßgeblich betreib, in einer Bürogemeinschaft zusammen. Durch
die Umwandlung des Projektes in die Kindertagesstätte „Schaworalle“ in der Siolistraße und
später in der Stoltzestraße bezog der Verein eigene Räumlichkeiten
im Zentrum von Frankfurt am Main.

Aus der Satzung

Der Verein ist unabhängig von Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Ver-
bänden und Gebietskörperschaften aller Art. Er arbeitet aus sozialer
Verantwortung ohne parteipolitische, konfessionelle oder sonstige
Bindung.
Der Verein setzt sich für den Bau eines Roma Gemeindezentrums in
Frankfurt am Main sowie für die Errichtung und durch den "Förder-
verein Roma" betriebene Kindertagesstätte für Roma ein. Darüber
hinaus besteht der Zweck des Vereins in
a) der Beratung in rechtlichen und sozialen Angelegenheiten unter
Beachtung des Rechtsberatungsgesetzes,
b) der Organisation von Angeboten in den Bereichen Kultur, Infor-
mation und Politik,
c) in der Bereitstellung von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten
sowie schulischer Unterstützung,
d) in der Bereitstellung von fachlich qualifizierten pädagogischen
Angeboten für Kinder und Jugendliche,
e) in der Förderung der Begegnung
zwischen Roma und Nicht-Roma.


Die wichtigsten Bereiche des
Förderverein Roma

Die Sozialberatung bildet die Grund-
lage aller Aktivitäten des Förderverein
Roma e. V. Das Spektrum der Tätig-
keiten beinhaltet die Hilfe bei Pro-
blemen bezüglich Aufenthalt, Lebens-
unterhalt, Unterkunft, Gesundheit,
Straffälligkeit, Ausbildung, Schule und
Berufstätigkeit sowie die Betreu-
ung/Begleitung von Überlebenden der

Verfolgung im Nationalsozialismus. Er ist Träger der
Kindertagesstätte „Schaworalle“ mit inte-
griertem Schulprogramm für Grund- und Hauptschüler. Ein erfolg-
reiches, bundesweit anerkanntes Modellprojekt. Gegenwärtig werden
etwa 70 Kinder im Alter von drei bis 16 Jahren betreut. In erster Linie
sind dies Roma aus Rumänien. Im April 2006 erhielt Schaworalle für
sein beispielhaftes Engagement die Theodor-Heuss-Medaille.

Das Projekt „Berufliche Bildung, schulische Qualifikation und Erwerbs-
tätigkeit für Roma-Jugendliche und junge Erwachsene“. Die Initiative
ist mit ihrem speziellen Profil, das berufliche Bildung und Orientierung
sowie schulische Qualifikation für Roma zwischen 16 und 27 Jahren
anbietet, einmalig. Das Projekt wurde 2003 gestartet. Die Teilnehmer-
Innen absolvieren unterschiedliche Praktika, besuchen einen
Wirtschafts- und Computerkurs und haben die Möglichkeit, sich
schulisch weiter zu qualifizieren bis zum Hauptschulabschluss.
Die ambulante sozialpädagogische
Lern- und Familienhilfe unterstützt
Roma-Familien in den verschie-
denen Stadtteilen von Frankfurt
am Main. Zielsetzung ist die
konkrete Hilfe für Kinder innerhalb
der Familie im schulischen und
außerschulischen Bereich.

Als wesentliche Vorhaben für 2009
sind neben dem Ausbau der Sozial-
beratung und der Anstellung von
Roma als Fachkräfte, die Entwick-
lung zweier Projekte im Gallus
sowie die Fortschreibung des
Qualitätsmanagements zu nennen.
Die beiden Projekte sollen den
Beratungsbedarf von im Gallus
lebenden Roma-Familien decken
und Hilfe für Personen leisten, die
sich als EU-Bürger nur saisonal in
Frankfurt aufhalten, allerdings in
sozial völlig desolaten Verhältnissen
leben. Insbesondere die Versorgung

von Frauen, Kindern und alten Leuten ist äußerst prekär. Ein weiteres
Vorhaben bleibt die Idee der Krabbelstube und eines Projektes im
Rahmen der Erwachsenenbildung für Roma. Letzteres wird immer
nachdrücklicher seitens der Roma gefordert, allerdings auch vom
Rhein-Main-Jobcenter thematisiert. In diesem Zusammenhang
kommt dem Gedanken „alles unter einem Dach“ an zentralem Ort
in Frankfurt am Main wieder enorme Bedeutung zu.

Phiharmonischer Verein der Sinti und Roma e. V. Frankfurt am Main

Der Förderverein Roma e. V. war Gründungsmitglied des 2001
geschaffenen Philharmonischen Vereins der Sinti und Roma.
Der Förderverein stellt Räume, Equipment und sowohl praktische
wie finanzielle Unterstützung bereit, damit der Philharmonische
Verein seine Arbeit, nämlich der Pflege des musikalischen Erbes
der Sinti und Roma, nachkommen kann. In 2009 führt der Verein
erneut etliche Konzerte durch.