Ausgang | |||||
Über allem, vor allem und allem zugrunde liegt der Zivilisationsbruch Auschwitz
Die Auslöschung der europäischen Juden, der Roma und Sinti und Millionen anderer zerschnitt den Weg der Moderne, der hätte tragen können. Die Bilder sind Aufschrei und Gedenken gegenüber den Ermordeten. Der Holocaust steht aller Auseinandersetzung vor. Die Bilder sind zugleich Annäherung und Zerstörung. So entgrenzt das Verbrechen der Vernichtung durch Deutsche während der Zeit des Nationalsozialismus war, so radikal war die Zerstörung der Kultur. Die Darstellung ist Entgrenzung. Die Auslöschung begreifen zu wollen, setzt den Willen der Fixierung auf das Geschehene voraus und macht zugleich deutlich, dass das Geschehene der Fixierung nicht standhält. Die
Ausstellung Frankfurt – Auschwitz zeigt in ihrem künstlerischen
Teil Bilder über die Vernichtung der Einzelnen in abbildlicher (verfremdeter)
Form und über die Auslöschung in abstrakter Form. Das erste
Bild „Das kaputte Quadrat“ (Hoffnung, Auslöschung, Vernichtung,
Zerstörung der Moderne) eröffnet den Zugang zur Darstellung.
Im Zentrum der Bilder-Auseinandersetzung stehen Roma und Sinti, die Liquidation
des „Zigeunerlagers“ Auschwitz-Birkenau. Die Bilder zeigen
Wunden, die offen sind, Zerstörung, die bleibt, Stätten der
Tat, Tote, die nicht schweigen. Es sind Bilder der Vernichteten. Die Auslöschung
hat Wunden in die innere und äußere Natur der Menschen geschlagen,
die gegenwärtig sind. Sie sind Zeugnis der Trauer und der Anklage,
sind Schrei, der nicht verstummt. Die letzten drei Bilder der Ausstellung betreffen das Gegenwärtige, das Pogrom und die Ermordung nach der Vernichtung im Nationalsozialismus. Die 16 Bilder der Ausstellung sind Zeugnis entfesselter Barbarei, sie wenden sich gegen den gegenwärtigen Rassismus gegenüber Roma und Sinti und die Pogrome in europäischen Ländern. Die Bilder der Ausstellung Frankfurt – Auschwitz sind Teil eines Zyklus über die nationalsozialistischen Verbrechen. Bernd
Rausch, Frankfurt 22.7.2009
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