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Relativierung der NS-Verbrechen

12.01.2010 Das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma bleibt bei der Aufkündigung der Mitarbeit in der Stiftung Sächsische Gedenkstätten. Der Vorsitzende Romani Rose appellierte am Dienstag in Heidelberg an den Zentralrat der Juden in Deutschland, dieser solle in der Stiftung die ursprünglich gemeinsame Position deutlich machen.

An der Mitwirkung in der Stiftung bestehe ein grundsätzliches Interesse, sagte Rose. Allerdings müsse die sächsische Staatsregierung bereit sein, das "wegen gravierender inhaltlicher und erinnerungspolitischer Mängel kritisierte Stiftungsgesetz" bald entsprechend zu ändern.

Anfang 2004 hatten mehrere Opferverbände, darunter der Zentralrat der Juden, die Zusammenarbeit mit der Stiftung aufgekündigt, weil sie in deren Arbeit eine zunehmende Relativierung der NS-Verbrechen im Vergleich zum SED-Unrecht sahen. Die Stiftung befasst sich sowohl mit der Epoche der NS-Herrschaft als auch mit dem SED-Regime der DDR.