Bild: Bernd Rausch, Covergirl: Nelia Dorscheid
Brachialliteratur
Dr. Eva Herrlich: Sicher die Menschen lieben Kategorisierungen und sie denken
auch, dass damit das Leben einfacher wird, jedenfalls die meisten Menschen.
Einfacher und leichter wird das Leben auf kurze Sicht gesehen sicherlich,
aber dann, eher nicht.
Journalisten müssen mit Schlagwörtern und Verdichtungen arbeiten.
Sie haben eine vorgegebene Zeilenzahl und sie wollen und müssen die Zeitungsleser
von heute auch bei der Stange halten. Da sind sie zwangsläufig dazu verdammt
sich kurz zu fassen. Wenn der SZ Redakteur Martin Rolshausen den Inhalt des
2. Buches der Nauwieser Trilogie mit dem Begriff „Brachialliteratur“
belegt und kategorisiert, dann hat das was, er erfasst die Direktheit mit
der die Autoren vorgehen exakt mit einem einzigen Begriff.
Fakt ist, dass die Brachialliteratur der Autoren Schmitt und Rausch funktioniert
und wirkt, und dass es ihnen gelingt die Basisgefühle des Menschen zu
fassen und zur Geltung zu bringen. Langfristig werden wir aber sehen, dass
sich zu dieser Verdichtung, dieser Kategorisierung des Inhalts und Stils in
einem Begriff weitere Einordnungen und Zuschreibungen finden werden