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"Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?"

Die Ausstellung "Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?" wurde erstmals im August 2007 im Lichthof des Auswärtigen Amts gezeigt. Anhand von Karikaturen und Fotografien wurden judenfeindliche Stereotype, die bis heute wirken, dargestellt. Die Besucherinnen und Besucher wurden in der Ausstellung auch mit antisemitischen Verschwörungstheorien der letzten Jahre konfrontiert für die die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 und zuletzt die Flutwelle (Tsunami) in Asien als Aufhänger dienten.

"Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?" wurde vom Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin und der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem konzipiert.

aus hagalil.com
Ausstellung: Wieviel Israelkritik ist erlaubt?

Der Hass auf Juden ist bis zum heutigen Tage nicht ausgestorben.Wem dies neu ist, dem sei z.B. ein Besuch der Ausstellung “Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?” empfohlen…

“Wanted Dead or alive!” steht in großen Lettern über einem Foto des ehemaligen israelischen Premierministers Ariel Scharon. Wie im Wilden Westen ruft diese Karikatur dazu auf, einen Verbrecher zu fangen, tot oder lebendig. Gleich daneben ist der Politiker nochmals abgebildet. Die Zeichnung zeigt ihn mit Teufelshörnern. Auch das Wild-West-Plakat vergleicht Scharon mit dem Teufel. Unter seinem Konterfei stehen die Worte “Satan Assassin!”, also “Mörder im Auftrag Satans” Die Bilder stammen aus Quellen, die unterschiedlicher nicht sein könnten – einer katholisch-fundamentalistischen Internetpräsenz und einer norwegischen sozialdemokratischen Tageszeitung. (siehe auch entsprechende videos…)

Israelkritik erlaubt?

Wo fängt Antisemitismus an? Wo und wie ist Israelkritik erlaubt und aus welchen Quellen kommt sie? Das sind Fragen, die auch die Ausstellung “Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?” beantworten möchte. Bis zum 30. Januar sind im Paul-Löbe-Haus in Berlin Exponate zu sehen, die von Studenten und Mitarbeitern der TU Berlin und der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zusammengetragen wurden. Gerda Hasselfeldt, Bundestagsvizepräsidentin, und Wolfgang Benz, Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin, eröffneten die Ausstellung am gestrigen Montag. Bis zum Wochenede ist sie nun kostenlos für Besucher zugänglich.

Antisemitismus und Israelfeindlichkeit kann, das zeigt die Ausstellung eindrucksvoll, aus unterschiedlichsten Quellen kommen. Sie kann dem Munde eines Mahmud Ahmadinedschad, dem iranischen Präsidenten, entstammen (siehe auch Video: Huldigung an Achmadinejad…), komme aber allzu häufig auch aus christlichen und links- wie rechtspolitischen Lagern, meinte Wolfgang Benz bei seiner Einführung in die Ausstellung. Dennoch ist es ein aktuelles Beispiel iranischer Schriften, das den Professor erst kürzlich erschütterte.

Iranische Polemiken auf Frankfurter Buchmesse

Auf der Frankfurter Buchmesse, so berichtet er, seien erst kürzlich die “Protokolle der Weisen von Zion” an einem staatlich gesponserten Stand verkauft worden, “judenfeindliche Pamphlete”, die einst Eingang in die nationalsozialistische Ideologie fanden. “Sie sind also offizielle Propaganda eines Staates, dessen Präsident den Holocaust leugnet und der zur Vernichtung Israels aufgerufen hat”, folgerte Benz.

In der Ausstellung sind die “Protokolle der Weisen von Zion” nur eines zahlreicher Exponate, die althergebrachte, aber auch moderne Judenfeindlichkeit verdeutlichen und vor allem eines belegen sollen: Die Vorurteile gegenüber Juden haben sich in den letzten Jahrzehnten nicht verändert. Sie mögen sich auf unterschiedliche Weise äußern, aber der Grundgedanke bleibt stets derselbe: “Es ist die gleiche Ideologie, die zum Holocaust führte, und es sind die gleichen Argumente: Juden strebten die Weltherrschaft an, Juden seien rachsüchtig, geldgierig, heimtückisch. Judenfeindschaft, transportiert durch Stereotype, Klischees, Feindbilder, Vorurteile, wird aber immer wieder neu instrumentalisiert”, erklärte Benz.

Antisemitismus, getarnt als politische Kritik

“We are all Palestinians”, “Wir sind alle Palästinenser”, titelt etwa der brasilianische Karikaturist Carlos Latuff. Mitten im Davidstern einer von ihm gezeichneten israelischen Flagge prangt ein Hakenkreuz. Ein anderes seiner Bilder zeigt den verlassenen Hof eines Konzentrationslagers. “Gaza Death Camp”, “Gaza-Todeslager” steht darunter. Was manchem als legitime Kritik gelten mag, entlarvt die Ausstellung als Antisemitismus. “Vergleiche zwischen dem Nahost-Konflikt und dem Holocaust verharmlosen den Völkermord an den Juden”, steht auf einer Erläuterungstafel neben den Darstellungen. Weiter heißt es: “Ein solcher Vergleich bedient die klassischen antisemitischen Argumentationsmuster.” Dennoch dürfe Kritik an Israel niemals zum Tabu werden, heißt es auf einer weiteren Tafel. Gezeigt werden legitime Beispiele politischer Berichterstattung aus der israelischen Zeitung “Haáretz” oder der deutschen “Zeit”.

“Wo immer Antisemitismus vorkommt, sind Menschen- und Freiheitsrechte in Gefahr”, mahnt auch Gerda Hasselfeldt bei der Eröffnung der Ausstellung und weist auf die Pflicht zur Aufklärung hin. “Hinschauen und Mitmischen” laute die Devise immer dann, wenn Gefahr durch Antisemitismus drohe. Auch für Wolfgang Benz ist klar: Antisemitismus “ist das älteste Vorurteil, das die Welt kennt”, Aufklärung hingegen das einzige Mittel dagegen.

 

 

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Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?

Die Ausstellung wird gezeigt vom 25. 05. 2010 bis 23. Juni 2010 in den Räumen der Stiftung Demokratie Saarland.

Anhand aktueller Formen des Antisemitismus in Deutschland und Europa will die Ausstellung zeigen, wie sich judenfeindliche Stereotype in allen gesellschaftlichen Gruppen bis heute gehalten haben und wie sie immer wieder virulent werden. Die Besucher und Besucherinnen sollen durch Karikaturen und Fotografien für antisemitische Erscheinungsformen, wie sie heute in öffentlichen Diskursen und in allen gesellschaftlichen und sozialen Milieus auftreten, sensibilisiert werden. Juden werden heute -- ausgenommen im rechtsextremen politischen Spektrum -- nicht mehr als "Rasse" oder wegen ihrer Religion diskriminiert, sondern weil sie, antisemitischen Weltverschwörungstheorien gemäß, als Bedrohung per se, als "Ausgeburt des Satans", der die Welt beherrscht, wahrgenommen werden.

Das dominierende Motiv des zeitgenössischen Antisemitismus ist demnach das der jüdischen Weltverschwörung, das heißt die Annahme, Juden kontrollierten, sei es mittels Finanz- oder Medienmacht, sei es über verdeckten politischen Einfluss vor allem auf die USA, aber auch auf europäische Länder -- das Weltgeschehen. Themen antisemitischer Verschwörungstheorien der letzten Jahre waren die Monika-Lewinsky-Affaire, die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 und zuletzt die Flutwellen in Asien (Tsunami).

Als Gerüchte und Legenden werden diese Verschwörungstheorien vor allem mit Hilfe des Internets weltweit verbreitet und erreichen damit alle gesellschaftlichen Gruppen. Via Satellitenfernsehen aus dem arabischen Raum beeinflussen solche Legenden auch Menschen mit muslimischem Hintergrund in Europa.

Haus der Stiftung Demokratie Saarland, Bismarckstr. 99, 66121 Saarbrücken Ausstellungseröffnung
Antisemitismus? Antizionismus? Israelkritik?

in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin und der Landeszentrale für politische Bildung

Die Ausstellung wird gezeigt vom 25. 05. 2010 bis 23. Juni 2010 in den Räumen der Stiftung Demokratie Saarland.

Öffnungszeiten: Montag - Donnerstag: 09.00 - 16.00 Uhr,

Freitag: 09.00 Uhr bis 14.00 Uhr

Eintritt frei!