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Eine Ausstellung der Initiative Zivilcourage - Die Mörder und die Brandstifter oder Deutschland ist nicht auf Sand gebaut, sondern auf Auschwitz. Die Morde des NSU und die Brandanschläge in Völklingen werden hinterfragt. Hat der deutsche Staat ein Interesse an der Ermordung der türkischen Einwanderer und an den Brandstiftungen der Häuser und Wohnungen von türkischen Einwanderern im saarländischen Völklingen?

Die Opfer waren Angehörige der gleichen Zielgruppe. Im Nachgang, nach den Taten, wurden die Angehörigen der Opfer und die von den Brandanschlägen geschädigten Opfer 10 Jahre lang von deutschen Institutionen bedroht, erniedrigt und verhöhnt.

Das Vorgängersystem der Bundesrepublik Deutschland ist bekannt für seine Bevölkerungspolitik, die es nicht nur in Osteuropa betrieb. Da es ganz offensichtlich strukturelle und personelle Kontinuitäten des Alten im Neuen gibt, muss die Frage nach den materiellen Gründen thematisiert werden, die den Morden und Brandstiftungen zu Grunde liegt. Welches Interesse hat die Bundesrepublik Deutschland, obwohl sie verdeckte "Ermittler" von mindestens vier Geheimdiensten im Umfeld der Killer-Nazis vom NSU plaziert hatte, die Morde geschehen zu lassen?

Welches Denken liegt den Taten zu Grunde?: Wenn "man" 9 Migranten ohne berufliche Qualifizierung umbringt, wenn "man" ihre Häuser und Wohnungen anzündet und die Opfer und das Umfeld der Opfer anschließend nach Strich und Faden verarscht und diskriminiert, wird sich dies dann bis in den letzten Winkel herum sprechen? Und wird das dann zur Folge haben, dass eine Million Bürger der Türkei ohne berufliche Qualifizierung weniger in die Bundesrepublik Deutschland einwandern? Ist das der materielle Kern der Morde und der Brandstiftungen?
Zudem zeigen sich auch Parallelen zum versuchten Mordanschlag auf das Saarbrücker PDS Wahlkampfbüro.

 

Kenan Kolat von der Türkischen Gemeinde glaubt nicht an Pannen (Kenan Kolat ist der Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland. Er ist sowohl deutscher als auch türkischer Staatsbürger)

Der Bundespräsident lädt Angehörige von Opfern der NSU-Mordserie ein, doch nicht alle kommen aufs Schloss Bellevue. Kenan Kolat von der Türkischen Gemeinde erhebt schwere Vorwürfe und fordert, dass sich die Kanzlerin der Sache annehmen soll.

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, sieht bei Bundeskanzlerin Angela Merkel kein großes Interesse an einer politischen Aufarbeitung der NSU-Mordserie. "Wir haben die Bundeskanzlerin eingeladen, sich mit einer Rede an einem Termin ihrer Wahl an die Türkische Gemeinde in Deutschland zu wenden", sagte Kolat der "Passauer Neuen Presse". Die Kanzlerin habe aber "abgelehnt und auf zeitliche Probleme verwiesen". "Da scheint das Interesse nicht sehr groß zu sein", bemängelte Kolat

"Die Bundeskanzlerin muss das Thema jetzt endlich zur Chefsache erklären", forderte Kolat und sprach sich für eine Kabinettssitzung zum Thema Rassismus aus. Angesichts der bisher aufgedeckten eklatanten Pannen bei den NSU-Ermittlungen sagte Kolat, dass "niemand mehr daran glaubt, dass es sich hier nur um zufällige Pannen handelt". Hier würden "die Hintergründe dieser schrecklichen Morde vertuscht".

Kritik auch an Innenminister Friedrich

Die Türkische Gemeinde erwartet laut Kolat, dass Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich alle Fakten auf den Tisch lege. "Ich habe nicht das Gefühl, dass Herr Friedrich alles Nötige tut, um aufzuklären. Er hat kein großes Interesse an der Aufklärung", kritisierte Kolat. Den NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages lobte er hingegen für seine "hervorragende Arbeit".

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Bilder Bernd Rausch, Bernd Rausch ist Mitglied der Künstlergruppe Kolzo

Kolzo macht Kunst

Kolzo-Kunst ist das Auseinandersetzen mit dem, was sich vollzieht, ohne dass dies auf der Wahrnehmungsebene unmittelbar erfahrbar ist.

Kolzo-Kunst sucht Kontakt zu diesem sich vollziehenden Neuen, das sich unterschwellig im Offensichtlichen in uns und unserer äußeren Natur vollzieht. Es gilt eine Bindung herzustellen zu diesem nur rudimentär wahrnembar Neuen.

Kolzo-Kunst ist das Sichtbarmachen von Aspekten dieser Unterströmung der sich wandelnden gesellschaftlichen (politisch, ökonomisch, kulturell) Abläufe.

Kolzo-Kunst ist das uns umgebende Rauschen wahrzunehmen, zu verstärken, das in allen Prozessen, Abläufen der Kultur, der Gesellschaft, der Ökonomie, der Technik vorhanden ist. Im Rauschen die Bilder erkennen, die erkannt werden können, müssen.

Kolzo-Kunst vertraut auf die Kraft der Transzendenz und der Möglichkeit der Transformation von allem Seienden und allem noch nicht erkennbar Seienden.

Kolzo Kunst ist das Parteiergreifen gegen eine Welt, wo das Ego von wenigen, welche das akkumulierte Kapital ihr eigen nennen, Millionen Menschen durch Hunger und Kriege tötet und Milliarden von Menschen in Abhängigkeit und Elend beläßt und somit ihre Emanzipation, Menschwerdung als soziales freies Wesen nicht zuläßt.

Kolzo-Kunst wendet sich gegen die ungesühnte Barbarei des deutschen Menschheitsverbrechens (Holocaust, die Ermordung von 52 Millionen Menschen) durch die Nationalsozialisten, welche nach ihren Taten die Bundesrepublik Deutschland aufbauten und unter anderem das Altagsbewußtsein bis heute prägen.

Kolzo-Kunst wendet sich gegen die Verfasstheit einer Gesellschaft, in der Zivilcourage als eine Art geistiger Verwirrtheit angesehen wird, wo vorauseilender Gehorsam Tugend ist, und wo es wieder schick ist als deuscher Banker und Sozialdemokrat rassistische und faschistische Diskurse in die Öffentlichkeit zu tragen und wo Kleinbürger in den Redaktionen Führerwitze zum Besten geben.

Kolzo Kunst ist das Engagement gegen Rassismus, Antisemitimus, Antiziganismus und gegen soziale und kulturelle Ausgrenzung wie dies in Deutschland mit den Hartz IV Maßnahmen in diskriminierender Weise gesllschaftlich vollzogen wird.

siehe auch: Bildergalerie: Mörder-Dienste-Neonazis

und - Das Bombenattentat auf das Wahlkampfbüro der PDS in Saarbrücken

27.2.2013 - Wer den Rechtsextremismus bekämpfen will muss den Verfassungsschutz abschaffen.

Interne Papiere des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) zeigen, dass die Behörde jährlich fast 20 Millionen Euro für V-Leute ausgibt. Allein für die Technik der Spitzeldienste sind für das laufende Jahr 5,4 Millionen Euro eingeplant. Die Reisekosten für V-Leute und Mitarbeiter des Verfassungsschutzamtes, die mit ihnen in Kontakt stehen, belaufen sich auf 4,3 Millionen Euro. Ein weiterer großer Posten: Prämien. Hier rechnet das BfV mit 2,4 Millionen Euro. Insgesamt sieht die Behörde für das Jahr 19,53 Millionen Euro für die Spitzeldienste vor.

Bezahlte Täter

Besonders umstritten sind die Prämienzahlungen. Zuletzt sorgte der V-Mann "Corelli" für Aufsehen. Der Informant lieferte Jahre lang Vertrauliches aus Neonazi-Netzwerken. Er berichtete über die rechtsextreme Musik-Szene und den deutschen Ableger des Ku-Klux-Klans. Für seine Dienste erhielt der Mann, der in der Szene "HJ Tommy" heißt, 180.000 Euro – die bisher größte bekanntgewordene Summe. "Corelli" lebt heute mit Hilfe eines Zeugenschutzprogramms und einer neuen Identität in England. Ins Visier der Öffentlichkeit geriet er, als bekannt wurde, dass er vermutlich einen Kontaktmann des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) war, jenes Terrortrios, das jahrelang unbehelligt Zuwanderer in Deutschland ermordete.

Und "Corelli" ist nur ein Beispiel dafür, dass V-Männer für ihre Prämie vielleicht nicht immer Informationen preisgeben, die den jeweiligen verfassungsfeindlichen Netzwerken wirklich schaden.