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Tagebuch “Die Röchlings und die Völklinger Hütte”

Tag 26 – 14. November 2014

Die Völklinger Hütte 1918 – 1935

Teil III

Im Jahre 1920 trat der Versailler Vertrag in Kraft. Die 15 Jahre, die Frankreich im Saargebiet regierte, war eine Zeit, die von Arbeitskämpfen geprägt war. Die Arbeiterschaft in der Röchling-Eisenhütte wurde mit Lohnkürzungen und verschärften Arbeitsbedingungen traktiert. Arbeitskämpfe und Streiks waren die Folge. Hermann Röchling zahlte zeitweise Dumpinglöhne, die noch unter dem Existenzminimum lagen.

Dieter Gräbner schreibt in seinem Buch über Hermann Röchling:
“Hubert Kesternich, Jahrgang 1944, ehemaliger Bergmann und Hüttenarbeiter, hat die Geschichte dieser Jahre und des Arbeitskampfes
… in der Völklinger Hütte aufgeschrieben. … Recherchen im Archiv
der Saarstahl AG wurden ihm versagt … . Kesternich berichtet von Lohndrückerei, von Aussperrungen der Arbeiter und Verfolgungen.
Und über Hermann Röchling, der sich später als der Großindustrielle
mit dem sozialen Gewissen präsentierte, schreibt er, dass Röchling in
den Zwanzigerjahren ‘immer wieder nochmal nachdrehte, wenn es um Lohnkürzungen ging’. In keinem Zeitraum zuvor oder später musste
sich die Arbeiterbewegung an der Saar gegen derart heftige Angriffe
der Schwerindustriellen und der Grubenherren wehren. In Völklingen
sollte den Arbeitern 1921 der Lohn um 20 Prozent gekürzt werden”. Gräbner und vor allem Kesternich berichten ausführlich über die Klassenauseinandersetzungen jener Jahre.

Dieter Gräbner: "Wer war Hermann Röchling?"

Hubert Kesternich: "Kohle, Stahl und Klassenkampf"

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Novemberrevolution (1918/19) auch auf dem Betriebsgelände der Röchling Hütte wehten vereinzelt rote Fahnen