Tagebuch “Die Röchlings und die Völklinger Hütte”
Tag 57 - 24. Januar 2015
Terror im Röchling Werk
Pierre Chavan am 11.3.1948 vor dem General-Gericht
der Militärregierung
in Rastatt:
„1942, ich erinnere mich nicht mehr genau an den Monat
und den Tag,
aber es war im Sommer, standen Russen Schlange, um ihre Suppe zu
holen. Eine Köchin ging vorbei und schlug eine Russin; diese schlug
zurück und gab der Köchin eine Ohrfeige. Da rief die Köchin
den Werkschutz; es kamen fünf oder sechs Mann und nahmen die Russin
ins Wachhaus mit. Sie schlugen sie mit dem Gewehrkolben tot. ...
Bei anderer Gelegenheit
kamen die Russen eines Abends von der Arbeit zurück und gingen am Garten
des Direktors vorbei, der auf der Fabrik
war. Es gab dort einen Birnbaum. Ein Russe sprang hoch und pflückte
zwei Birnen; dann lief er weg. Es waren zwei, die flüchteten. Einer bekam
zwei Schüsse in den Bauch. Vier oder fünf Stunden später war
er tot. Als
ich am nächsten Morgen im Lager zu tun hatte, sah ich ihn in der Baracke
tot in seinem Bett liegen."