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Tagebuch “Die Röchlings und die Völklinger Hütte”

Tag 8 - 29. September 2014

 

Konzentrationslager Etzenhofen

Nach den Taten haben die Täter und deren Helfershelfer alle Hinweise, Dokumente, Bilder beiseite geschafft und vernichtet. Mein erstes Bild zum Straflager Etzenhofen, Titel: Erinnerungsspuren.

In den Jahren 1943/1944 unterhielten die Röchling’schen Eisen- u. Stahlwerke im Köllerbacher Ortsteil Etzenhofen, etwa 10 km nördlich des Eisenwerkes, ein eigenes, KZ-ähnliches Straflager. Seit der Einrichtung des Lagers im Frühjahr 1943 bis zu seiner Auflösung im Dezember 1944 im
Zuge der Stilllegung der Völklinger Hütte wegen des amerikanischen Vormarschs wurden dort mehr als 1600 Frauen und Männer verschiedenster Nationalitäten interniert, wo sie bei mangelhafter Ernährung Schwerstarbeit verrichten mussten und den
Misshandlungen des Wachpersonals ausgeliefert waren. Das
berüchtigte Lager bestand aus zwei Holz- und zwei Steinbaracken.
Die im Durchschnitt 40 bis 50 internierten Gefangenen waren
gezwungen, tagsüber zwölf Stunden im Völklinger Eisenwerk
besonders schwere und gefährliche Arbeit zu verrichten. Nach
der Arbeit mussten sie Tätigkeiten verrichten, die ausschließlich schikanösen Charakter hatten, wie beispielsweise Betonbrocken
hin- und herschleppen. Nächtliches Strafexerzieren und Abspritzen
der Insassen mit eiskaltem Wasser trugen wie die völlig
unzureichende Ernährung weiter zur vollständigen Erschöpfung
der Häftlinge bei. Von Misshandlungen durch das Wachpersonal (Schlagen mit der Reitpeitsche, Loslassen der Schäferhunde) und Vergewaltigungen weiblicher Gefangener wird ebenso berichtet wie
von Todesfällen

Quelle: Fabian Lemmes:
http://www.memotransfront.uni-saarland.de/pdf/etzenhofen.pdf

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