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Tagebuch “Die Röchlings und die Völklinger Hütte”

Tag 13 – 6. Oktober 2014

Die kurzen Beine des Meinrad Maria Grewenig, Generaldirektor der Völklinger Hütte

Hintergrund: Völklingens zweitkleinster Stadtteil wurde 1937 auf einer Anhöhe Richtung Bous als Arbeitersiedlung gegründet und „Bußer
Höhe“ genannt. 1956 beschloss der Völklinger Stadtrat den Stadtteil „Bouser Höhe“ zu Ehren von Hermann Röchling in „Hermann-
Röchling-Höhe“ umzubenennen. Der Bürgerinitiative „Gegen das Vergessen und die Gleichgültigkeit“ u.a. ist es zu verdanken, dass
aktuell in einer breiten Öffentlichkeit um die Rückbenennung in
„Bouser Höhe“ gestritten und gekämpft wird.

Meinrad Maria Grewenig führte in seiner Funktion als Generaldirektor
der Völklinger Hütte die Gemeinderatsmitglieder und die Öffentlichkeit
in die Irre mit dem Argument, die Umbenennung könne die
Aberkennung als Weltkulturerbe nach sich ziehen. Der Völklinger
Stadtrat vertagte daraufhin seine Entscheidung.

Es stellte sich heraus, dass die Aussagen von Herrn Grewenig unzutreffend waren. Das Auswärtige Amt teilte auf Nachfrage nämlich
mit, dass eine mögliche Namensänderung keinen Einfluss auf den „UNESCO-Welterbestatus“ habe. Dieser sei aufgrund der technischen Bedeutung verliehen worden. Die unternehmerische Leistung habe bei
der Verleihung keine Rolle gespielt.

Diese Episode der Irreführung der Öffentlichkeit durch Herrn Grewenig ereignete sich 2012.

Der fabulierende Generaldirektor beharrt jedoch weiterhin darauf, dass
die Namensgebung in „Hermann-Röchling-Höhe“ nichts mit einer
Ehrung Hermann Röchlings zu tun habe, an der Faktenlage und Beurteilungssituation von 1956 habe sich bis heute nichts geändert. Grewenig: „Hermann Röchling ist zwar ein verurteilter
Kriegsverbrecher. Andererseits hat er schon vor der NS-Zeit
wichtige Weichen für die Zukunft Völklingens gestellt. Ohne ihn
würde es das Weltkulturerbe Völklinger Hütte in dieser Form nicht
geben. Als Historiker wäre ich daher in der Beurteilung von Hermann Röchling extrem vorsichtig.“

Meinrad Maria Grewenig hat kein Interesse an der Aufklärung der Verstrickung der Röchlingfamilie in die nationalsozialistischen Verbrechen, die Taten von Hitlers Mann an der Saar werden
kleingeredet. Der Generaldirektor ist sich auch nicht zu schade, über Stolpersteine für Zwangsarbeiter mit krudesten Argumenten öffentlich
zu polemisieren.

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