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Kontakt: Bernd Rausch

Das Bildprojekt „Deutsches Menschheitsverbrechen“

Partner und Unterstützer gesucht

Das Bildprojekt besteht aus neunzehn großformatigen Bildtafeln, in deren
Zentrum der Holocaust, das Morden in den Konzentrations -und
Vernichtungslagern steht. Die millionenfache Auslöschung der Menschen in
Osteuropa durch Deutsche ist ein weiterer Schwerpunkt der
Bildauseinandersetzung. Die Pogromnacht 1938 ist Ausgangspunkt im ersten
Bild, links oben. Die Befreiung von Auschwitz und der Blick zurück auf die
Barbarei, rechts unten, umreißen die Zeitspanne der
Bildauseinandersetzung.

Die Bilder wirken abstrakt. Texte konkreter Darstellung der Barbarei der
Vernichtung sollen in die Bilder eingeschrieben werden. Die neunzehn
Bildtafeln sollen das Menschheitsverbrechen auch in der Beschreibung in
sich aufnehmen. Die Vernichtung der Roma und Sinti, der Homosexuellen, der
psychisch Kranken, die vielen Gesichter der Auslöschung in den
verschiedenen Ländern: Tötung in ihrer Grausamkeit, Konzentrations- und
Vernichtungslager, Belzec, Sobibor, Treblinka, Auschwitz-Birkenau,
Majdanek, Chelmno, Maly Trostinez, Bronnaja Gora, Maly Trostinez,
Vernichtung durch Arbeit, Vernichtung durch Verhungern, Sterben im Gas,
Exekutionen vor den Massengräbern und an ungezählten Orten der ehemaligen
Sowjetunion, in Polen etc., tausendfache Selbstmorde aus Verzweiflung.
Einzig in der mittleren Tafel soll das Verbrechen mit Orten und Zahlen
festgehalten werden.


Das Bildprojekt „Deutsches Menschheitsverbrechen“ enthält neunzehen
Bildtafeln in einem Gesamt-Bild zur Vernichtung und Auslöschung.

Die Realisierung des Projektes „Deutsches Menschheitsverbrechen“ ist nur
möglich wenn sich Partner, d.h. Trägeroranisationen und Unterstützer
finden. Träger können Vereine, Stiftungungen, Institutionen, Museen,
Einzelpersonen etc. sein.

Die Texteinschreibung (deutsch/englisch) in die Bilder: Über
Literaturempfehlungen und Textbeiträge würde ich mich freuen.

Um die Arbeit am Bildprojekt fortsetzen zu können bin ich auf
Unterstützung angewiesen. Dies ist der technischen Seite, der Produktion
des Projektes, geschuldet. Die Betrachtung des Bildprojektes soll auf zwei
Weisen möglich sein.

Wird das Bild aus einem Abstand von mehr als drei Metern betrachtet, ist
der eingeschriebene Text nicht zu sehen, doch die Betrachter wissen von
der konkreten Textebene des „Deutschen Menschheitsverbrechens“.
Stehen die Betrachter unmittelbar vor dem Bild, dann wird der Text für
sie lesbar.

Für die Realisierung dieses Vorhabens muss experimentiert werden, d.h. es
müssen viele großformatige Probedrucke hergestellt werden. Diese haben
ihren Preis. Spenden bitte an Verein zur Förderung u. Verbreitung von
Kultur... , Kto. 0090014853, BLZ: 590 501 01, Sparkasse Saarbrücken,
Kennwort: Menschheitsverbrechen. Kontakt über Mail: ausstellung_art@gmx.de

Die technische Seite des Bildprojektes: 18 der großformatigen Bildtafeln
sind Quadrate: 80 x 80 cm. Die mittlere Tafel ist 0,5 m breit und 240 cm
hoch. Die Gesamtgröße: Länge 5,54 m, Höhe 2,48 m. Ohne Qualitätsverlust
für die Betrachter kann das Gesamtbild auf das maximal 4fache vergrößert
werden.

Die Bildtafeln „Deutsches Menschheitsverbrechen“ sind im Kontext einer
langjährigen Bildauseinandersetzung mit der Shoah, der Vernichtung der
Sinti und Roma, der Vernichtung durch Arbeit und der Auslöschung
entstanden. Die Ausstellungsbreite umfasst dieses aus neunzehen Bildtafeln
bestehende Bildprojekt und weitere 17 großformatige Bildtafeln. Des
Weiteren entstanden 20 Bilder, die als künstlerischer Beitrag der
Ausstellung Frankfurt-Auschwitz zu sehen sind.

Bernd Rausch

Dieses Mahnmal wendet sich gegen die Relativierung der
nationalsozialistischen Barbarei. Die Unerträglichkeit der Umkehrung
und Verharmlosung des deutschen Menschheitsverbrechens hat eine
wesentliche Verortung in der zentralen Gedenkstätte, der
Neuen Wache.

Wider die Relativierung des deutschen Menschheitsverbrechens durch die
Bundesrepublik Deutschland

Die Trivialisierung der nationalsozialistischen Verbrechen im Zentrum der
deutschen Politik setzt sich auf mannigfache Weise in vielen Bereichen der Gesellschaft fort. Die Transformation der Deutschen (Tätergesellschaft) zu Opfern wird aktiv betrieben, sei es durch die Förderung der Vertriebenen-verbände und ihres revanchistischen Zentrums in Berlin oder durch den Bombenterrorkult, der in und mit Dresden betrieben wird, oder seien es die
üblen Machenschaften der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, die eine
formale Gleichsetzung von Verbrechen des NS-Regimes mit Taten nach
1945 propagiert.

Die Neue Wache ist alles, nur keine Gedenkstätte für die Opfer der
nationalsozialistischen Auslöschung. Der Schinkelsche Prachtbau der
königlichen Wache wurde im Kaiserreich als Denkmal für imperialistische
Kriege genutzt, in der Weimarer Republik war er mili taristisches Ehrenmal
für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, in der NS-Zeit wurde die Neue Wache als Reichsehrenmal für politisch- militärische Inszenierungen und Aufmärsche herangezogen. Ihre spätere Funktionalisierung durch die DDR-Staatsorgane und die Kohlsche Geschichtsklitterung machen die Neue Wache zum Synonym für die Unfähigkeit des deutschen Staates und der deutschen Gesellschaft, sich mit dem deutschen Menschheitsverbrechen relevant und nicht relativierend auseinander zu setzen. 1969 hat die DDR Staatsregierung
die sterblichen Überreste eines unbekannten Soldaten und eines unbekannten KZ-Häftlings in der Wache beigesetzt. Am Eingang der Neuen Wache steht geschrieben: „Sie sind umgeben von Erde aus Schlachtfeldern des Zweiten
Weltkriegs und aus Konzentrationslagern”. Wer hat das Opfer des
Nationalsozialismus gefragt, ob es mit einem Täter begraben sein
will?


Die Verharmlosung der Vernichtung von Millionen Menschen in Europa durch
Deutsche findet am 14. November 1993 ihre Verfestigung und erreicht eine
neue Qualität durch die Zurichtung der Neuen Wache als „Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland“ für „die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“. Eine überdimensionierte Replik der Kollwitz-Skulptur „Mutter mit totem Sohn" (Pietà) wurde aufgestellt. Die Darstellung Marias mit dem
Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus und die Inschrift „Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft" zeigt die vollkommene Unfähigkeit des Staates der deutschen Vernichtungsherrschaft, der Auslöschung und dem Holocaust ein würdiges Mahnmal zu errichten. Im Gegenteil, nachdem die Deutschen, in ihrer Mehrheit Christen, 52 Millionen Menschen töteten, darunter fast alle europäischen Juden, 500 000 Roma und Sinti, setzen sie sich eine
Gedenktafel ohne jeden Bezug zu den Konzentrations- und Vernichtungslagern. Um die Neue Wache dann vollends als Mahn- und Gedenkort zu diskreditieren, relativieren sie die nationalsozialistischen Verbrechen bis zur Unkenntlichkeit, in dem sie auf die Eingangstafel der Neuen Wache schreiben: „Wir gedenken aller Frauen und Männer, die verfolgt und ermordet wurden, weil sie sich totalitärer Diktatur nach 1945 widersetzt haben“.

Diese Verharmlosung und Banalisierung des Nationalsozialismus findet in vielen Bereichen von Staat und Gesellschaft ihre Entsprechung, so auch in der Kunst -und Kunstpolitik. Ein Beispiel: "Kunst in Deutschland seit 1945", eine Sonderausgabe des Verlags Dumont. Über 600 Kunstwerke sind in diesem Buch abgebildet, eine Art Standard Nachschlagewerk, 540 Seiten. Kapitel 1 hat die
Überschrift: „Die Katastrophe“. Gemeint ist allerdings nicht die Shoah. Eröffnet wird das Kapitel nach der Headline mit einem ganzseitigen Foto, dann folgt eine Seite Text und wieder eine ganze Seite Bild. Beide Bilder thematisieren die Zerstörung und das Leid der Deutschen im zerstörten Dresden. Diese Geschichtsklitterung in staatlichen und gesellschaftlichen Bereichen trägt m. E.
viel zur Verharmlosung des Nationalsozialismus bei.

Bernd Rausch

Zur Ausstellung Menschheitsverbrechen