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Rede zur Eröffnung der Ausstellung Frankfurt-Auschwitz am 17.6.2014, Rathaus Saarbrücken

Von Joachim Brenner - Förderverein Roma e.V.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

zwei Frauen werden im Hauptbahnhof auf entwürdigende Art und Weise von der Bundespolizei untersucht, weil ein Passant sie beschuldigte, absichtlich im Weg zu stehen. Ein junger Mann, der sich mit großer Mühe um die Erwerbsperspektive für sich, seine Frau und die Kinder mit Behinderung kümmert, wird durch eine Fotostrecke in der Bild-Zeitung als Mafioso bezichtigt und so diffamiert, dass die Familie keine Ruhe mehr findet. Einer Frau mit sechs Kindern wird seitens des Vermieters die Untervermietung der unmenschlichen Behausung unterstellt. Wenig später rückt eine Sondergruppe der Kripo, die eigentlich nur für Schwerverbrechen zuständig ist, an und sucht im Tiefkühlfach erfolglos nach Verträgen. Bei der Gelegenheit werden alle Anwesenden und das sind meistens Kinder, erkennungsdienstlich behandelt. Einem jungen Ehepaar werden die beiden Kinder, um die es sich rührend kümmert, entzogen, weil sie in einer Gartenhütte leben und nicht bereit sind, die Stadt zu verlassen. Allen Vorgängen ist gleich, dass sie in Frankfurt innerhalb der letzten Zeit stattfanden, dass es sich um Roma handelt und dass die Aufzählung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Die Diskriminierung, der Rassismus gegenüber Roma und Sinti findet im Großen, beispielweise mittels der massenhaften Abschiebung in Frankreich durch den jetzigen Ministerpräsidenten und den früheren Innenminister Valls statt, der öffentlich die Meinung bekundet, Roma sind nicht integrierbar und als Sozialist härter vorgeht als sein rechtskonservativer Amtsvorgänger Sarkozy. Sie zeigt sich in der strukturellen Ausgrenzung und Benachteiligung von Roma, die angesichts der gegenwärtigen Flutkatastrophe in Serbien in einen Bunker voller Rattengift verfrachtet werden und sie offenbart sich im Kleinen, wie eben geschildert.

Ungewöhnliche Eröffnungsworte für eine ungewöhnliche Ausstellung, die jedoch nicht mehr und nicht weniger als die Realität von Unterdrückung und Marginalisierung beschreiben.

Mein Name ist Joachim Brenner. Ich bin der Geschäftsleiter und Mitbegründer des Förderverein Roma, der Träger und - gemeinsam mit Bernd Rausch - Initiator der Ausstellung Frankfurt-Auschwitz ist.
Ein Teil der Aktivitäten des Vereins nimmt die Betreuung von Roma und Sinti, die in den NS-Lager waren sowie deren Angehörigen und die Entschädigungsanträge für Überlebende, von denen es nur noch wenige gibt, ein. Darüber hinaus engagiert sich der Verein seit knapp 25 Jahren im Rahmen seiner Menschenrechtsarbeit für die Rechte der Roma und Sinti, vor allem für Familien, die aus Osteuropa nach Frankfurt kamen und kommen, bietet Projekte in der Jugendberufs- und Erwachsenenbildung an, betreibt eine 80plätzige Kindertagesstätte mit Krabbelstube, Kindergarten, Hort und Schulprojekt, macht Sozialberatung, ist in der Jugendhilfe und im Bereich Information tätig.

Reinhard Florian, ein deutscher Sinti, der Mitte März d. J. starb und Jahrzehnte hinweg Zeugnis über seinen Lebensweg und die Vernichtung der Roma und Sinti im Nationalsozialismus ablegte, verlor in Auschwitz seine Mutter und seine sieben Geschwister. Reinhard Florian beschrieb das, was letztlich nicht beschrieben werden kann. Er berichtete "Alle Lagerinsassen waren zur Vernichtung bestimmt. Wir sollten uns zu Tode arbeiten und zu Tode hungern. Die tägliche Grausamkeit in den Konzentrationslagern kann kein Dokument und keine Statistik wiedergeben. Was ein Mensch hier innerlich durchmachen musste, davon weiß kein Historiker. Nur wir, die Überlebenden dieser Menschenvernichtung, wissen, was all die Opfer bis zu ihrem Tod erdulden mussten.
Wir Überlebenden sind nicht mehr die Menschen, die wir einmal waren. Wir versuchen, uns der heutigen Zeit anzupassen, aber die grausame Vergangenheit lebt in uns weiter. Man kann sie nicht ablegen, wie ein schmutziges Hemd. Es gibt Erlebnisse und Erinnerungen an jene Zeit, die man nie wieder loswird. Sie verfolgen uns bis in unsere nächtlichen Träume. Durch das Leid, das wir ertragen mussten, sind wir zu Gefangenen unserer Erinnerung geworden. Noch immer sind wir darüber beschämt, ein Mensch zu sein."

Die Ausstellung Frankfurt-Auschwitz widmet sich insbesondere der Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte Frankfurts, d. h. der Verwobenheit der Stadt mit der Verfolgung von Roma und Sinti und der Vorreiterrolle, die Frankfurt am Main im Nationalsozialismus einnahm. Bereits in den 20iger Jahren wurde durch Wilhelm Leuschner, dem damaligen hessischen Innenminister und späteren Widerstandkämpfer, das "Gesetz zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens", das den Nazis später als Vorlage für ihre rassistische Gesetzgebung gegenüber Roma und Sinti diente, auf den Weg gebracht. Leuschner beschwerte sich, dass die Stadtverwaltung Frankfurt die im Lager Friedberger Landstraße internierten Roma auch dort meldete und so die Voraussetzung für einen Wandergewerbeschein erbrachte. Er empfahl den hessischen Behörden, Personen mit Adresse Lager Friedberger Landstraße auszuweisen. Oberbürgermeister Krebs vertrieb bereits kurz nach der Machtübernahme der Nazis Roma- und Sinti-Familien aus Frankfurt und kooperierte eng mit Polizeipräsident Beckerle. Beckerle ließ 1937 das Lager Dieselstraße, später auch das Lager Kruppstraße errichten und betrieb mit Hochdruck die systematisch Erfassung und Zentralisierung der Daten und die Internierung, die dann später in die Deportation in die Konzentrations- und Vernichtungslager führte.

Im Wissenschaftsbetrieb der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität etablierte sich 1935 Otmar von Verschuer als Leiter des Instituts für Erbbiologie und Rassenhygiene. Sein Assistent Gerhard Stein begann im selben Jahr mit rassenbiologischen Untersuchungen an Roma und Sinti in Ffm. und Berlin. Auch Josef Mengele studierte in den 30er Jahren an der Frankfurter Universität und promovierte bei Verschuer. Die Kooperation von Administration, Kirche, Politik, Wissenschaft, Polizei und Bevölkerung bei der Verfolgung und Vernichtung von Roma und Sinti in der NS-Zeit ist trotz der Führungsposition, die Frankfurt am Main mit Berlin und München inne hatte, exemplarisch zu sehen und hat sich ähnlich in vielen andern Städten abgespielt.

Zehn Jahre dauerte das Engagement für die Anbringung der Mahn- und Gedenktafel am ehemaligen Stadtgesundheitsamt Frankfurt am Main, wo die beiden maßgeblichen NS-Rasseforscher Robert Ritter und Eva Justin, die durch ihre rassenbiologischen Untersuchungen die Voraussetzung für den Mord an über 20.000 Roma und Sinti schufen, nach 1945 beschäftigt waren.
Nur wegen des erheblichen öffentlichen Drucks der Roma-Union, des Förderverein Roma, verschiedener Unterstützer sowie durch die Intervention der jüdischen Gemeinde wurde schließlich die aus privaten Spendenmittel finanzierte Tafel am 27.1.2000 am Eingangsbereich des früheren Stadtgesundheitsamtes und der heutigen Geschäftsstelle des Börsenvereins des deutschen Buchhandels in der Braubachstraße befestigt.

Die Wirkungsgeschichte des Nationalsozialismus, d. h. die fortwährende Leugnung, Ignoranz und Umdeutung der Verbrechen, die Umwandlung von Opfern zu Tätern, insbesondere gegenüber Roma und Sinti, war Teil des Selbstverständnisses der frühen Bundesrepublik und beeinflusst bis heute Politik und Gesellschaft. Allein der Auschwitz Prozess in Frankfurt, dessen 50. Jahrestag 2014 begangen wird, war Anfang der 60er Jahre eine erste öffentliche Zäsur. Vor allem Staatsanwalt Fritz Bauer, als Jude und Sozialdemokrat selbst verfolgt, ist es zu verdanken, dass endlich auch vor einem internationalen Podium, Täter und Taten, die Verleugnung von Verantwortung, das Schweigen und Lügen der breiten Bevölkerung nach 1945 benannt wurde. Fritz Bauer hatte auch Kontakt zu Roma- und Sinti-Familien in Frankfurt und unterstützte sie in ihren Bemühungen um Anerkennung und Entschädigung.

Aktuell wird in diffamierender Art und Weise über Roma-Flüchtlinge berichtet. Falsche Zahlen und das stets aktivierbare Vorurteil bilden die Blaupause für die Stimmungsmache. Der banale Alltag schafft die Grundlage, beispielsweise durch Hetzartikel über "Zigeuner", die einbrechen, lügen und betrügen. Die umfängliche Herabwürdigung von asylsuchenden Roma aus Serbien, Bosnien und Mazedonien, bleibt konsequenzlos. Im Gegenteil, mit der Einstufung der Länder des ehemaligen Jugoslawiens als sichere Herkunftsländer durch die Bundesregierung , ist die Abschiebung von 80.000 Roma in Perspektivlosigkeit, Armut und Gewalt gemachte Sache.
Antisemitismus und Rassismus sind erneut in der Mitte der deutschen Gesellschaft angekommen. Die Mehrheit der Bevölkerung, der Presse und der Politiker fühlt sich berufen, von "Sozialschmarotzern" zu reden. Viele derjenigen, die heute Klage führen und EU-Gelder für die Kommunen fordern, haben in der Vergangenheit verlangt, diese Unterstützung für die Armutsbekämpfung in Osteuropa zu verringern. Sie beabsichtigen die Aussetzung des Kindergeldes und die Abschaffung der Freizügigkeit für Roma aus osteuropäischen EU-Ländern.

Beunruhigend und alarmierend zugleich bezüglich der derzeitigen sozialen Lage von Roma-Flüchtlingen aus Osteuropa sind auch die Zahlen der angedrohten oder vollzogenen Inobhutnahmen von Roma-Kindern aus verarmten Migrantenfamilien, die mangelnden Unterbringungsmöglichkeiten, insbesondere bei ernsthaften Erkrankungen - vor zwei Jahren starb eine schwer kranke alte Frau auf der Frankfurter Hauptwache in ihrem Rollstuhl - und die nunmehr seit Jahren stattfindende Aussonderung von schwachen Schülern in Sonderschulen, statt sie adäquat im Regelschulsystem, so wie in der UN-Konvention für die Rechte von Kindern formuliert, zu fördern.

Die Situation in Osteuropa wird für Roma zunehmend gefährlicher. Ungarische Juden, die in Parlament und Regierung sind, sollen sich nach Meinung der rechtsradikalen Partei Jobbik registrieren lassen, weil sie angeblich eine Gefahr für das Land darstellen. Die Auftragsmorde an Roma, denen neun Personen zum Opfer fielen, die Ausgrenzung und die Zuschreibung als Sündenbock für politische und ökonomische Fehlentwicklungen in den Ländern Osteuropas dokumentieren individuelle und gesellschaftliche Gewalt. Roma und Sinti in Deutschland betrachten mit großer Sorge die durch die NSU verübten Morde und die Verschleierung durch die zuständigen Behörden. Die jahrelange Ermittlung in die falsche Richtung ging auch zu Lasten von Roma und Sinti, die verdächtigt wurden.

Die Ausstellung Frankfurt-Auschwitz entstand vor sechs Jahren und wird stets aktualisiert, wie die neue Tafel über den Rasseforscher Arnold, der auch an der Saarbrücker Uni tätig war, zeigt. Zwischenzeitlich fand Frankfurt-Auschwitz Raum in Brüssel, auf Rügen, in Heidelberg und etliche Mal in Ffm. Die Bereitstellung von Bildern der Familien Winter, Rose, Strauss und Böttcher, bilden die Grundlage für den dokumentarischen Teil, dem der Versuch gegenübersteht, Verfolgung, Vernichtung und Verantwortung künstlerisch darzustellen. Die Ausstellung zeigt Filme, darunter eine wertvolle historische Aufnahme, nämlich ein Gespräch aus den 1960er Jahren des Journalisten Valentin Senger mit der NS-Täterin Eva Justin, sie bietet Informationsmaterial, es gibt zwei Führungen und am 11.7. hier im Haus eine Abschlussveranstaltung - auf die ich besonders hinweisen möchte - mit Ursula Rose und Maria Strauss. Zwei Frauen, deren Eltern die Nazi-Lager überlebt haben und die in beeindruckender Weise über die traumatischen Erfahrungen bis in die Gegenwart berichten. Ich freue mich auch, dass Herr Engbring-Romang heute Abend, wie bei vielen anderen Präsentationen, zum Thema Antiziganismus spricht.

Bevor ich nun das Wort an Bernd Rausch weiter gebe, möchte ich mich recht herzlich bei den Organisatoren vor Ort, dem Dezernenten Thomas Brück, Frau Mhamdi vom Zuwanderungs- und Integrationsbüro, Erich Später von der Heinrich Böll-Stiftung und vielen anderen für das Engagement und die große Mühe bedanken.

Rede zur Eröffnung der Ausstellung Frankfurt-Auschwitz am 17.6.2014, Rathaus Saarbrücken

Von Bernd Rausch - Künstler

Ich freue mich, dass die Ausstellung Frankfurt-Auschwitz hier in Saarbrücken gezeigt wird und bedanke mich bei all jenen, die dies ermöglicht haben. Guten Abend, schön dass Sie gekommen sind.

Vorab

Die Ausstellung Frankfurt-Auschwitz, die heute hier zum 13. Mal seit 2009 gezeigt wird, besteht aus zwei sehr unterschiedlichen Teilen, die das Besondere der Ausstellung ausmachen. Der dokumentarische Teil der Ausstellung mit seinen Bild- Texttafeln und den Filmbeiträgen zeigt aufs Eindringlichste Opfer und Täter des von Deutschen begangenen Menschheitsverbrechens und thematisiert die Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart.

Die Ausstellung wurde seit ihrer Entstehung um sieben Ausstellungstafeln erweitert. Erstmals wird heute eine Bild- Texttafel über den "Zigeunerexperten" Dr. Hermann Arnold präsentiert.
Arnold arbeitete mit den sog. "Forschungsergebnissen" der Rassenhygienischen Forschungsstelle (RHF), die Grundlage des Vernichtungsprogramms der Nationalsozialisten waren. 1971 berief ihn die Universität Saarbrücken zum außerplanmäßigen Professor. Dr. Arnold arbeitete u.a. mit den Landeskrimalämtern München und Hamburg zusammen. Noch 1999 bezeichnete er den Kampf der Sinti und Roma gegen rassistische Ausgrenzung als "Politkomödie". Für die pfälzische Regionalgeschichtsschreibung gilt Arnold bis heute als "anregender und vielseitiger Geist", an dessen Verdienste für die deutsche "Zigeunerforschung" "rühmend erinnert" werden müsse.

Folgende Überlegungen liegen dem künstlerischen Teil der Ausstellung zu Grunde

Auschwitz ist sowohl der konkrete Ort der Auslöschung, als auch Synonym für das Menschheitsverbrechen. Läßt sich Auschwitz mit Mitteln der Kunst darstellen? Die Ausstellung Frankfurt-Auschwitz wird seit August 2009 gezeigt. Die Diskussionen, die in diesen Jahren über den künstlerischen Teil der Ausstellung geführt wurden, sind in die Reflexionen über die Ausstellung eingeflossen. Seit 2013 haben wir auf einer Bild-Text-Tafel Gedanken zur Kunstauseinandersetzung mit Auschwitz, mit dem Menschheitsverbrechen festgeschrieben. Eine Anmerkung: Wenn Sie das Greifbare bevorzugen, nur dem unmittelbar Sichtbaren vertrauen und sich der Abstraktion verweigern, wird der künstlerische Teil der Ausstellung keinen Erkenntnisgewinn für Sie haben.

Erinnerungsspuren und Totengedächtnis. Der künstlerische Teil der Ausstellung Frankfurt Auschwitz ist dem Ordnungssystem des Terrors in Form und Inhalt entgegengesetzt. Die Bilder der Ausstellung beharren auf der Würde der Entwürdigten.

Über allem, vor allem und allem zugrunde liegt der Zivilisationsbruch Auschwitz. Über das Dilemma von Verstrickung und Kultur sagte Adorno: "Alle Kultur nach Auschwitz, samt der dringlichen Kritik daran, ist Müll. (...)Wer für Erhaltung der radikalen schuldigen und schäbigen Kultur plädiert, macht sich zum Helfershelfer, während, wer der Kultur sich verweigert, unmittelbar die Barbarei befördert, als welche die Kultur sich enthüllte."

Kasimir Malewitsch malte sein schwarzes Quadrat 1915. Es wurde zum Sinnbild der Moderne. Das schwarze Quadrat löste die Ikone von "Gottes Dreieck" ab, welche die über Jahrhunderte währende Finsternis dominierte. Die Moderne zerbrach fünfundzwanzig Jahre später in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis.

Die Auslöschung der europäischen Juden, der Roma und Sinti und Millionen anderer zerschnitt den Weg der Moderne, der hätte tragen können. Die Bilder sind Aufschrei und Gedenken gegenüber den Ermordeten. Das Menschheitsverbrechen steht aller Auseinandersetzung vor. Die Bilder sind zugleich Annäherung und Zerstörung.

So entgrenzt das Verbrechen der Vernichtung durch Deutsche während der Zeit des Nationalsozialismus war, so radikal war die Zerstörung der Kultur. Die Darstellung ist Entgrenzung. Die Auslöschung begreifen zu wollen, setzt den Willen der Fixierung auf das Geschehene voraus und macht zugleich deutlich, dass das Geschehene der Fixierung nicht standhält.

Die Ausstellung Frankfurt-Auschwitz zeigt in ihrem künstlerischen Teil Bilder über die Vernichtung der Einzelnen in abbildlicher (verfremdeter) Form und über die Auslöschung in abstrakter Form. Das erste Bild "Das kaputte Quadrat" eröffnet den Zugang zur Darstellung. Im Mittelpunkt des künstlerischen Teils stehen die Orte Frankfurt am Main, Auschwitz und Auschwitz-Birkenau sowie die Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma. Die Bilder zeigen Wunden, die offen sind, Zerstörung, die bleibt, Stätten der Tat, Tote, die nicht schweigen. Es sind Bilder der Vernichteten. Die Auslöschung hat Wunden in die innere und äußere Natur der Menschen geschlagen, die gegenwärtig sind. Sie sind Zeugnis der Trauer und der Anklage, sind Schrei, der nicht verstummt. Die Bilder setzen sich einer Kultur des Weitermachens, des Vergessens und Verdrängens entgegen.

Diese Bilder des künstlerischen Teils der Ausstellung Frankfurt - Auschwitz sind im Zyklus über das von Deutschen begangene Menschheitsverbrechen enthalten.

Danke

Eröffnung der Ausstellung Frankfurt-Auschwitz am 17.6.2014. Thomas Brück, Dezernent für Migration, eröffnete die Ausstellung sowie die Veranstaltung mit einem Grußwort. Joachim Brenner vom Förderverein Roma hielt das Eingangsreferat. Bernd Rausch, Künstler, sprach zur Ausstellung Frankfurt-Auschwittz. Der Historiker Dr. Udo Engbring-Romang referierte zum Thema Antiziganismis. Die Texte von Thomas Brück und Udo Engbring-Romang stehen uns nicht zum Abdruck zur Verfügung.




Zur Ausstellung Frankfurt-Auschwitz 17.6. - 11.7.2014
Bilder: Bernd Rausch