Ausgang

Während der Ausstellungszeit sind Führungen durch die Ausstellung vorgesehen: Frankfurt-Auschwitz, 26. Juni und 11. Juli 2014, jeweils 11 bis 13 Uhr. Durch die Ausstellung führen Bernd Rausch und Rodica Wollscheid - Anmeldungen und Informationen unter: Bernd Rausch, www.takt.de - takt@takt.de

Einladung zum Angehörigen-Gespräch mit Ursula Rose und Maria Strauss, Kinder von Auschwitz -Überlebenden, 11.7.2014, 18.00 Uhr

Einladung zur Ausstellung Frankfurt-Auschwitz

Eine dokumentarisch – künstlerische Ausstellung zur Vernichtung der Roma u. Sinti. 17.6. bis 11.7.2014, Saarbrücker Rathaus (St. Johann), Hauberrisser Saal

Eröffnung der Ausstellung am 17.6.14 um 18.00 Uhr

Grußwort Thomas Brück, Dezernent für Umwelt, Migration u. Recht, Joachim Brenner (Förderverein Roma, Bernd Rausch (Künstler) und
Dr. Udo Engbring-Romang (Historiker) von der Gesellschaft für Antiziganismusforschung e.V.

Das Angehörigen-Gespräch mit Ursula Rose und Maria Strauss, Kinder von Auschwitz - Überlebenden, finder am 11.7.2014, 18.00 Uhr statt
Veranstalter
Landeshauptstadt Saarbrücken,
Heinrich Böll Stiftung Saar,
Förderverein Roma e.V.

 

 

Führungen und Finissage der Ausstellung Frankfurt Auschwitz am 11. Juli 2014

Ausstellung und Referenten

Saarbrücker Zeitung (Veröffentlicht am 24.06.2014)
Verfolgt, vernichtet, vergessen
Von Johannes Kloth
Ausstellung in Saarbrücken arbeitet die Nazi-Verbrechen an Sinti und Roma auf

Über eine halbe Million Sinti und Roma wurden in der NS-Zeit systematisch ermordet. In Saarbrücken ist derzeit die Ausstellung „Frankfurt-Auschwitz“ zu sehen, die das Grauen künstlerisch und dokumentarisch aufarbeitet. Sie zeigt die Opfer, benennt Täter – und zeigt einen Mann aus unserer Region, der die rassehygienischen Theorien bis lange nach dem Krieg weiter propagierte. weiterlesen ...

Zur Eröffnung der Ausstellung Frankfurt-Auschwitz am 17.6.2014. Thomas Brück, Dezernent für Migration, eröffnete die Ausstellung sowie die Veranstaltung mit einem Grußwort. Joachim Brenner vom Förderverein Roma hielt das Eingangsreferat. Bernd Rausch, Künstler, sprach zur Ausstellung Frankfurt-Auschwittz. Der Historiker Dr. Udo Engbring-Romang referierte zum Thema Antiziganismis. Die Texte von Thomas Brück und Udo Engbring-Romang stehen uns nicht zum Abdruck zur Verfügung.

Erstmals wird in der Ausstellung in Saarbrücken eine Bild- Texttafel über den "Zigeunerexperten" Dr. Hermann Arnold präsentiert. Arnold arbeitete mit den sog. "Forschungsergebnissen" der Rassenhygienischen Forschungsstelle (RHF), die Grundlage des Vernichtungsprogramms der Nationalsozialisten waren. 1971 berief ihn die Universität Saarbrücken zum außerplanmäßigen Professor. Dr. Arnold arbeitete u.a. mit den Landeskrimalämtern München und Hamburg zusammen. Noch 1999 bezeichnete er den Kampf der Sinti und Roma gegen rassistische Ausgrenzung als "Politkomödie". Für die pfälzische Regionalgeschichtsschreibung gilt Arnold bis heute als "anregender und vielseitiger Geist", an dessen Verdienste für die deutsche "Zigeunerforschung" "rühmend erinnert" werden müsse.

 

Die Ausstellung Frankfurt-Auschwitz
vom Förderverein Roma e.V., Frankfurt, und dem Künstler Bernd Rausch, thematisiert die Ausstellung die Vernichtung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus und deren Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart. Im Zentrum steht
die Liquidierung des sogenannten Zigeunerlagers in Auschwitz - Birkenau am 2.8.1944 sowie die Verfolgung und Vernichtung der Roma und Sinti. 500.000 Roma und Sinti wurden durch Nationalsozialisten ermordet.

Begriffe wie Schuld, Verantwortung, Individualität, Vernichtung, Widerstand und Perspektive werden exemplarisch dargestellt. Nicht der Anspruch einer historisch komplexen Dokumentation liegt der Ausstellung zugrunde. Es ist vielmehr der überschaubare, nachvollziehbare und zugleich widersprüchliche, zerrissene Weg
der Verfolgung und Vernichtung der Roma und Sinti im Nationalsozialismus. Und es ist die Wirkungsgeschichte eines Menschheitsverbrechens bis in die Gegenwart.Da die Ausstellung primär visuell konzipiert ist, mit relativ wenigen, aber prägnanten Texten, bietet sie dem Betrachter die Möglichkeit, sich offen dem Thema zu nähern und damit auseinanderzusetzen.

Das Zuwanderungs- und Integrationsbüro hat sich wegen der bestehenden Marginalisierung und der Diskriminierung von Sinti und Roma mit zwei Fachveranstaltungen und einer Lesung an die Öffentlichkeit gewandt. Die Vernichtung von Sinti und Roma während des Holocaust soll die Veranstaltungsreihe ergänzen.
Nicht zuletzt die erneute politische Debatte um Zuwanderung aus Osteuropa, die häufig mit einer Zuwanderung dieser Ethnie gleichgestellt wird, macht eine differenzierte und breitere Diskussion notwendig. Zur Ausstellungseröffnung am 17. Juni referiert der Historiker Dr. Enbring-Romang, Marburg, über Antiziganismus. Die Schwestern Ursula Rose und Maria Strauss berichten zum Abschluss der Ausstellung am 11. Juli als Angehörige und zeigen Fotodokumente.


Der Förderverein Roma e.V. existiert seit 20 Jahren. Er beschäftigt 40 Mitarbeiter/innen, davon zur Hälfte Roma. Sozialberatung, Kinderbetreuung, Berufsbildungsprojekte und neuerdings der Philharmonische Verein der Sinti und Roma e.V.
Frankfurt/ Main gehören zu den Vereinsaktivitäten.
Informationen: www.foerdervereinroma.de und www.takt.de
www.saarbruecken.de