Wurden in der Vergangenheit Veröffentlichungen zur NS-Vergangenheit Franz
Josef Röders einzig und allein mit Schweigen bedacht, findet seit einiger
Zeit nun eine Debatte über sie statt. Das ist eine Entwicklung, die eigentlich
zu begrüßen wäre. Bedauerlich ist allerdings, dass die Zeitschrift
Saargeschichten und ihr Autor, der Archivar Peter Wettmann-Jungblut, die Forschung
über Röder offensichtlich mehr blockieren als voranbringen wollen
und das, wie es scheint, systematisch. Dieser Vorwurf mag ungeheuerlich
klingen, handelt es sich bei Wettmann-Jungblut doch um einen promovierten
Historiker, zudem um einen Angestellten des Landesarchivs, und werden die
Saargeschichten vom Historischen Verein für die Saargegend herausgegeben.
Eine Analyse beider Publikationen[1] des Autors zur NS-Vergangenheit Röders
offenbart jedoch eine beinahe durchgängige Tendenz zur Manipulation.
Verschwiegene Fakten I: Röder und die SA
Hinweise auf die zweifelhafte Arbeitsweise Wettmann-Jungbluts zeigen sich
u.a. in seiner Auswertung von Röders Entnazifizierungsakte[2] und speziell
in seinen Einlassungen zu Röders mutmaßlicher SA-Mitgliedschaft.[3]
Von Röders SA-Mitgliedschaft war öffentlich zum ersten Mal in meiner
2016 in den Saarbrücker Heften erschienenen Besprechung von Heinrich
Küppers Röder-Monografie die Rede.[4] In dem Artikel komme
ich auf ein Schreiben von Franz Röder, Franz Josef Röders Vater,
zu sprechen. Vater Röder war Kreisschulrat in Ottweiler und wurde 1937
vorzeitig in Pension geschickt, da er die Abschaffung der Konfessionsschulen
kritisiert haben soll.[5] Nach einer Vernehmung suchte er sich in einem Brief
an die NS-Behörden zu verteidigen, indem er seine nationalsozialistische
Überzeugung herausstrich. Dabei argumentierte er auch mit der Regimetreue
seines Sohns Franz Josef, der, wie der Vater schreibt, während des Abstimmungskampfes
Mitglied der illegalen SA gewesen sei.[6]
Diesen durchaus brisanten Brief ließ Wettmann-Jungblut in seinem 2013
ebenfalls in den Saargeschichten erschienenen Artikel unerwähnt. In seiner
jüngsten Publikation hingegen unterzieht er meine Bewertung dieses Dokuments
einer harschen Kritik. Er wirft mir vor, dass ich als Beweis für Röders
SA-Mitgliedschaft lediglich dieses eine Schreiben vorgelegt habe. Das ist
richtig, zu diesem Zeitpunkt waren mir keine weiteren Dokumente bekannt, die
Röders Mitgliedschaft in der Sturmabteilung belegen Wettmann-Jungblut
allerdings durchaus. Denn als erster Historiker überhaupt hat er für
seinen 2013 erschienenen Aufsatz die immerhin in Teilen überlieferte
Entnazifizierungsakte Röders ausgewertet. In dieser Akte befindet sich
auch ein dreiseitiges, von Röder in exkulpierender Absicht verfasstes
Begleitschreiben zu seinem Entnazifizierungsbogen, auf das Wettmann-Jungblut
in seinem zehnseitigen Artikel ausführlich eingeht.[7] Darin schreibt
Röder folgenden bemerkenswerten Satz:
So habe ich natürlich meine anfänglich guten Beziehungen zu den
Kreisen der deutschen Front gutachtlich ausgenützt und z.B. selbst aus
einer rein äusserlichen Zugehörigkeit zum Ordnungsdienst der deutschen
Front eine Zugehörigkeit zur illegalen saarländischen SA konstruiert,
obwohl ich dieser niemals angehört habe.[8]
Wettmann-Jungblut ist dieses Dokument bekannt, über die von Röder
an dieser Stelle selbst erwähnte, zumindest nominelle Mitgliedschaft
in der illegalen saarländischen SA und auch im Ordnungsdienst,
dem Schlägertrupp der Deutschen Front, verliert er jedoch kein einziges
Wort. Ihm gelingt es, sogar wörtlich von der betreffenden Seite zu zitieren,
ohne diese, für die Bewertung von Röders NS-Vergangenheit überaus
bedeutsamen Informationen zu benennen.[9] Zudem haben die Saargeschichten
eine Seite von Röders Schreiben abgedruckt wohlweislich aber nicht
diejenige, auf der Röder seine Mitgliedschaft in diesen Organisationen
eingesteht.
Statt nun wenigstens in seinem jüngsten Aufsatz diesen Abschnitt von
Röders Text aufzugreifen, tut Wettmann-Jungblut weiterhin so, als gäbe
es neben dem Brief von Vater Röder kein weiteres Indiz für eine
SA-Mitgliedschaft des späteren Ministerpräsidenten. Wettmann-Jungblut
betont, den NSDAP-Karteikarten und den überlieferten Personalunterlagen
von SA-Angehörigen sei nicht zu entnehmen, dass Röder der SA angehörte.
Dass es gerade im Saargebiet durchaus möglich war, bis 1935 Mitglied
der illegalen SA gewesen zu sein, ohne dass dies offiziell in Berlin vermerkt
wurde, erwähnt er nicht. Stattdessen lenkt er von dem von ihm
unterschlagenen deutlichen Hinweis auf Röders SA-Mitgliedschaft
durch ein Scheinargument ab: Er moniert, ich zöge nicht in Betracht,
dass sich Röder Senior aufgrund der Ähnlichkeit der Uniformen
von SA und NSKK über die Formationszugehörigkeit seines Sohnes geirrt
haben könnte.[10] Angesichts der Tatsache, dass, wie Wettmann-Jungblut
bekannt, Franz Josef Röder selbst von seiner konstruierten
SA-Mitgliedschaft berichtet, kann diese Spekulation nur als Täuschung
gewertet werden.
Verschwiegene Fakten II: Röder im Politischen Korps der NSDAP
Wettmann-Jungblut hat es nicht nur versäumt, Röders mutmaßliche
Mitgliedschaft in der SA und im Ordnungsdienst zu erwähnen. Auf der genannten
Seite seines Schreibens gibt Röder ebenfalls an, dass er in Den Haag
die Position eines Zellenleiters der NSDAP innehatte. Röder
war demnach nicht etwa einfaches Parteimitglied, sondern gehörte zum
Korps der Politischen Leiter der NSDAP. Auch diese Information fehlt in den
Publikationen des Archivmitarbeiters. Entgegen der Fakten schreibt er: Es
existieren auch keine Hinweise darauf, dass sich Röder in Den Haag weiter
im Sinne der NSDAP betätigte.[11]
Eine zusätzliche Bestätigung für Röders Zugehörigkeit
zum Politischen Korps der Partei befindet sich überdies in der Röder-Akte
des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Diese Akte enthält
u.a. Röders Ernennungsurkunde zum Studienrat aus dem Jahr 1942, auf der
ihm nicht nur formal bescheinigt wird, dass er jederzeit rückhaltlos
für den nationalsozialistischen Staat eintrete, sondern auch seine
Tätigkeit als Zellenleiter in der Ortsgruppe Den Haag schriftlich
festgehalten wird.[12]
Zellenleiter war zwar die zweitniedrigste Position innerhalb des Politischen
Korps der NSDAP, dennoch galt man zumindest offiziell als Hoheitsträger
der Partei. Zu den Aufgaben eines Zellenleiters gehörte es, die
Arbeit von vier bis acht Blockleitern zu überwachen und anzuleiten, die
wiederum 40 bis 60 Haushalte ausspionieren sollten. Zellenleiter und Blockleiter
waren als Funktionäre, die im direkten Kontakt mit der Bevölkerung
standen, trotz ihrer niederrangigen Position wichtige Elemente des NS-Verfolgerstaates.
Sie hatten die engmaschige politische Kontrolle der in ihrem Quartier lebenden
Menschen zu gewährleisten und ihren Vorgesetzten regelmäßig
Stimmungsberichte zukommen zu lassen. Konkret bedeutete dies u.a. die Überwachung
potentieller NS-Gegner, das Auflisten von jüdischem Besitz und von Juden
bewohnten Wohnungen, das Denunzieren sogenannter Judenfreunde
und regimefeindlicher Aktivitäten an Gestapo und SS sowie im Verlauf
des Krieges die Organisation von Luftschutzmaßnahmen.[13]
Wie Röder seine Rolle als Politischer Leiter, zumal im besetzten Ausland,
auffasste, inwieweit er sich selbst an Repressions- und Verfolgungsmaßnahmen
beteiligte, ist unbekannt und bedarf weiterer Forschung. Er selbst ordnet
seine NS-Aktivitäten in seinem Begleitschreiben als eine durch
höhere Ziele berechtigte Tarnung ein. In Wahrheit habe er die Nationalsozialisten
von Anfang an aufs Schärfste bekämpft. Kryptisch schreibt
er gar von einem geplanten Attentat auf Hitler, ohne dafür Belege anzuführen.
Er behauptet, seine NS-Aktivitäten seien lediglich eine Rückversicherung
dafür gewesen, dass im Falle meiner Verhaftung Aussicht bestand,
das Leben meiner Familie zu retten. Dass seine Ausführungen unplausibel
klingen, muss ihm bewusst gewesen sein. Er leitet sie mit der Bemerkung ein:
Dass ich bei unserm lebensgefährlichen Unternehmen gegen Hitler
auch außergewöhnliche Methoden anwenden musste, um das Unternehmen
gelingen zu lassen und mich selbst zu schützen, kann daher nicht wundernehmen.[14]
Geglaubt hat ihm das die damalige Spruchkammer offenbar nicht. Sie hat trotz
der ab dem Jahr 1947 feststellbaren Tendenz, im Vergleich zu den ersten beiden
Nachkriegsjahren mildere Strafen zu verhängen, eine Kürzung von
Röders Gehalt um zwei Stufen verfügt. Egal, ob man Röders Attentatsplänen
und seiner Behauptung, er sei lediglich nominell Zellenleiter und Mitglied
von Ordnungsdienst und SA gewesen, nun Glauben schenken mag oder nicht, es
gehört zur Pflicht eines jeden Historikers, entscheidende Sachverhalte
offen zu benennen. Wer dies versäumt, erweckt den Verdacht der Geschichtsklitterung.
Im Kampf gegen die Lügenpresse
So manipulativ Wettmann-Jungbluts Auswertung historischer Quellen ist, so
wenig nachvollziehbar ist auch sein Umgang mit aktuellen Texten. Seine Auseinandersetzung
mit meiner Arbeit und der meines Kollegen Erich Später scheint weniger
durch ein wissenschaftliches Erkenntnisinteresse als vielmehr vom unbedingten
Willen zur Desavouierung geprägt. Er wirft uns vor, dass wir mittels
Tatsachenverdrehungen, Unterstellungen, fragwürdiger Analogieschlüsse
und schlichtweg falscher Behauptungen lediglich unsere schlampige[n]
Recherchen sowie unser Un- und Halbwissen kaschieren wollten.[15]
Mehr noch, wir würden in den Saarbrücker Heften im Stile Donald
Trumps alternative Fakten, gar Lügen in demagogischer
Absicht verbreiten.[16] Wer gegenüber dem Gegner solche Anschuldigungen
glaubt vorbringen zu dürfen, tut gut daran, dafür triftige Gründe
anzuführen. Die besitzt Wettmann-Jungblut allerdings nicht.
Im Folgenden soll eines der Kapitel in Wettmann-Jungbluts jüngstem Aufsatz
einer näheren Betrachtung unterzogen werden. Häufig genügt
es, die Sätze, mit denen der Autor uns unterstellt, dies und jenes wahrheitswidrig
behauptet zu haben, mit unseren Artikeln zu vergleichen, um zu erkennen, dass
der Vorwurf jeder Grundlage entbehrt.[17] Es gibt jedoch auch Stellen, die
eine Vertrautheit mit der Materie voraussetzen, um Wettmann-Jungbluts Angriffe
als publizistische Fouls entlarven zu können. U.a. ist das in seinem
Kapitel Die Propaganda-Lüge der Fall, in dem er uns ankreidet,
wir hätten Röder die Veröffentlichung eines Propaganda-Artikels
angedichtet.
Röders ein halbes Jahr nach dem Einmarsch im Zeitungsorgan der deutschen
Besatzungsmacht erschienener Artikel Hilferuf an das Reich. Eine zeitnahe
Erinnerung aus der niederländischen Geschichte / St. Aldegonde vor dem
Reichstag zu Worms im Jahre 1578 erteilt wie kein anderes Dokument Auskunft
über Röders Haltung zum Überfall auf die Niederlande. Dieser
Text hat für einen Zeitungsartikel eine ungewöhnliche Karriere gemacht:
Ein Jahr nach der Erstveröffentlichung wurde er als Broschüre in
Umlauf gebracht, einmal auf Deutsch, einmal in niederländischer Übersetzung.
In der Übersetzung allerdings, ohne Röder als Autor zu nennen.
Beide Versionen leitet ein im Nazi-Jargon verfasstes Vorwort des Kollaborateurs
Siegfried Hinderdael ein. Wiederum ein Jahr später, im Jahr 1942, erschien
der Artikel zudem im Propaganda-Sammelband Niederlandbuch, das
1943 noch ein weiteres Mal aufgelegt wurde.[18] Was steht in diesem Text?[19]
Warum haben die Nationalsozialisten ihn für so eminent wichtig gehalten,
dass sie ihn derart breit streuten?
Was auf den ersten Blick nach einem eher spröden Geschichtsthema klingt,
war hochpolitisch. In Röders Aufsatz geht es um eine Rede des niederländischen
Nationalhelden Filips van Marnix van Sint-Aldegonde (deutsch meist Philips
van Marnix), der im Jahr 1578 das Heilige Römische Reich Deutscher Nation
um Hilfe im Kampf gegen die katholischen Spanier anflehte. Marnix beschwor
in seiner Rede die Verbundenheit der Niederlande mit dem Reich damals
selbst in propagandistischer Absicht. In seinem Text nutzt Röder Teile
dieser Rede, um eine historische Verbundenheit des Deutschen Reiches mit den
Niederlanden zu konstruieren und dadurch Besatzung und Annexion zu legitimieren.
Röder ermahnt in seinem Artikel diejenigen Niederländer, die
in den letzten Jahren gemeint haben, sie müssten sich der Schicksalsgemeinschaft
mit dem grossen östlichen Bruder im Osten entziehen. Für sie
hätte die Rede das Marnix eine dankbare Gewissenserfoschung sein
können. Röder schließt mit den Sätzen:
Heute ist das Reich so stark wie es noch niemals in seiner Geschichte gewesen
ist. Als die führende Macht in Europa wird es diesem Erdteil eine neue
politische und wirtschaftliche Form geben. Heute liegt es an den Niederlanden,
sich in diese Neuordnung mit einzubauen und, wie es der Reichskommissar kürzlich
ausdrückte, die dargereichte Freundeshand anzunehmen. Dann sind die Worte
des Philipp von Marnix vielleicht doch nicht umsonst gewesen.[20]
In den Monaten nach Erscheinen von Röders Artikel sollte die nationalsozialistisch
umgedeutete Figur des Marnix zu einem wichtigen Propaganda-Topos der deutschen
Besatzungsmacht werden. Nicht zufällig beschwört der Reichskommissar
für die besetzten Niederlande, Arthur Seyß-Inquart, in einer zweistündigen
Ansprache im März 1941 auch die von völkischer Verantwortung
getragene [
] Rede des Marnix.[21] Selbst zu Heinrich Himmler drang
der u.a. vom Historiker Heinrich von Treitschke inspirierte Marnix-Mythos
vor. In einem Schreiben an Seyß-Inquart regt der Reichsführer SS
an, eine SS-Schule nach jenem Mann zu benennen, der seinerzeit auf dem
Deutschen Reichstag gemahnt hat, der Reichstag solle aufpassen, dass die Niederländer
nicht vom Reich wegkommen.[22] Himmlers Vorschlag scheiterte letztlich
an den Bedenken des Archivars Bernhard Vollmer, dem die nationalsozialistische
Umdeutung des Marnix zu weit ging.[23]
Röder kann zu Recht als einer der ersten Propagandisten dieses NS-Mythos
in den Niederlanden bezeichnet werden. Wettmann-Jungblut versäumt es
jedoch, Röders Schrift und seine historische Bedeutung wissenschaftlich
angemessen einzuordnen. Der Aufsatz sei eher ein Lückenfüller,
schreibt er.[24] In seinem im Jahr 2013 erschienenen Artikel kommt er gar
zu dem Urteil, es handele sich um ein relativ neutrales Dokument.[25]
In seinem kürzlich veröffentlichten Aufsatz bekräftigt er:
Der ,propagandistische Gehalt von Röders Schrift [
]
ist offensichtlich gering.[26] Stattdessen glaubt Wettmann-Jungblut,
ein ,Schreiben zwischen den Zeilen zu erkennen, das eine
gewisse Distanz zur Politik des NS-Regimes dokumentiert.[27] Überzeugende
Belege hierfür bleibt Wettmann-Jungblut seinen Lesern schuldig.
Derart voreingenommen, widmet sich der Autor auch meiner Besprechung von Heinrich
Küppers Röder-Monografie, für die ich in niederländischen
Publikationen der 1940er Jahre nach Spuren Röders, vor allem nach Hinweisen
auf die Rezeptionsgeschichte seines Marnix-Artikels, recherchiert habe. Röders
Aufsatz wurde in der niederländischen Massenpresse mehrfach besprochen
und beworben. Meine Einschätzung, dass sich Röder u.a. durch diesen
Artikel einen gewissen Bekanntheitsgrad erarbeitet hat, kritisiert Wettmann-Jungblut
folgendermaßen:
Diese Rezeption in insgesamt zehn Tageszeitungen galt jedoch einzig und allein
der niederländischen Version Hinderdaels, dem aufgrund seines Vorwortes
auch generell die Urheberschaft zugeschrieben wurde, was Bernsteins Behauptung
von Röders publizistischen Erfolgen und niederlandeweiter
Bekanntheit in erheblichem Maße konterkariert.[28]
Eine Besprechung der Broschüre inklusive der Nennung von Röders
Namen findet sich zum Beispiel in der Zeitung De Residentiebode.[29] Dass
einzig und allein die niederländische Version der Broschüre
besprochen worden wäre, trifft nicht zu. In der Deutschen Zeitung für
die Niederlande findet sich zudem eine große Werbeanzeige.[30] Dasselbe
Medium brachte eine Besprechung des Niederlandbuchs, in der Röder ebenfalls
erwähnt wird.[31] Im Algemeen Handelsblad finden Röder und die Broschüre
immerhin eine freundliche Erwähnung[32] das alles sei ohne Anspruch
auf Vollständigkeit festgestellt. Hinzu kommen mehrere Artikel, in denen
Röder in seiner Funktion als Leiter des niederländischen Ablegers
des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) erwähnt wird, u.a.
als Ehrengast beim zweiten Studententag der nationalsozialistischen Studentenfront
in Utrecht.[33] Über den Bekanntheitsgrad Röders, eines NS-Funktionärs
mehr aus der dritten denn der zweiten Reihe, lässt sich freilich streiten.
Es ist überdies richtig, dass die Mehrzahl der Besprechungen der Broschüre,
da sie sich nun mal auf die niederländische Version beziehen, Röder
unerwähnt lassen. Stärker ins Gewicht als Röders Bekanntheitsgrad
fällt jedoch ohnehin die politische, historische und auch moralische
Bedeutung seines Textes. Wettmann-Jungblut fährt fort:
Als Kronzeugen für Röders grobe Geschichtsfälschung
in propagandistischer Absicht führt Bernstein eine Besprechung der Wochenschrift
De Weg[34] an, obwohl auch dort nur Kritik an Hinderdaels Broschüre und
dessen Arbeit geübt wird.[35]
An dieser Stelle führt Wettmann-Jungblut seine Leser bewusst in die Irre:
Der insgesamt fünfseitige Artikel in De Weg ist eine dezidierte Auseinandersetzung
mit Röders Text auch wenn Röders Name, da sich die Besprechung
auf die niederländische Version der Broschüre bezieht, keine Erwähnung
findet. Eine derart harsche Kritik an einem deutschen Besatzungsfunktionär
wäre zudem kaum möglich gewesen. Kurzerhand machte De Weg also Hinderdael
zum Autor: Hinderdael leitet die Broschüre ein, Hinderdael rahmt
die Broschüre. Wir halten ihn daher auch für den Hauptgang verantwortlich,
bestehend aus schiefen Kommentaren und Fehlübersetzungen [Übers.
d. Verf.].[36]
Den Hauptgang lieferte jedoch unverkennbar Röder. Wettmann-Jungblut behauptet
hingegen, die Besprechung sei ausschließlich eine Kritik an Hinderdaels
Broschüre und dessen Arbeit. Anschließend kritisiert er,
ich hätte bewusst die national-faschistische Ausrichtung von De Weg verheimlicht
und somit eine zentrale Information unterschlagen:
Bernstein unterschlägt einfach die Information, dass die dort veröffentlichte
Kritik sich gegen Siegfried Hinderdael richtete und einen innerholländischen
Konflikt zwischen rivalisierenden faschistischen Gruppierungen dokumentiert.[37]
De Weg war in der Tat die Hauszeitung der Nationaal Front, einer am italienischen
Faschismus orientierten, nationalistischen Splitterpartei, die Ende 1941 von
den Nationalsozialisten verboten wurde. Der Hauptgrund für das Verbot
war die Kritik der Nationaal Front an den Annexionsbestrebungen des Deutschen
Reiches. Man mag Wettmann-Jungblut zugutehalten, dass er die von mir versäumte
politische Einordnung der Zeitung in seinem Aufsatz nachreicht. An der Aussagekraft
der Quelle, wie vom Autor suggeriert, ändert die nationalistische Ausrichtung
von De Weg jedoch nichts. Im Gegenteil: Röders Geschichtspropaganda zur
Legitimation der Einverleibung der Niederlande in das Deutsche Reich ging
den National-Faschisten zu weit, darunter auch dem mutmaßlichen Autor
der anonym erschienenen Besprechung, dem niederländischen Widerständler
Eugène van Wessem. Van Wessem, Publizist und Mitglied der Nationaal
Front, stand im scharfen Gegensatz zu den Annexionsplänen der Besatzer.
Am 15. April 1944 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet. Er starb
am 28. März 1945 im KZ Neuengamme nur sechs Tage vor der Befreiung.[38]
Dass Wettmann-Jungblut die inhaltliche Glaubwürdigkeit der ,wahrheitsliebenden
Besprechung, wie er ironisierend schreibt, bezweifelt und anhand dessen
einen Lügen-Vorwurf gegen mich konstruiert, ist umso unverständlicher,
da ihm auch die niederländische Forschung zum Thema bekannt sein dürfte.[39]
Jedenfalls verweist er in einer Fußnote auf das Standardwerk zur nationalsozialistischen
Geschichtspolitik in den Niederlanden des Historikers Ivo Schöffer.[40]
Schöffer, im Zweiten Weltkrieg ebenfalls im Widerstand, hat sich mit
der Genese des NS-Marnix-Mythos befasst und kommt an einer Stelle auch auf
den Verriss in De Weg zu sprechen. Er urteilt:
Die NSNAP hat 1941 in Eigenregie einen niederländischen und deutschen
Text über die Rede [die Rede des Marnix; Anm. d. Verf.] herausgegeben,
der das deutsche Gefühl [die völkische Verbundenheit
von Niederländern und Deutschen; Anm. d. Verf.] belegen sollte. Zu Recht
wies eine polemisch formulierte Kritik im Wochenblatt der Nationaal Front
De Weg auf einige bewusst verfälschte Übersetzungen hin und stellte
diese richtig [Übers. d. Verf.].[41]
Verantwortlich für die in den Augen Schöffers verfälschten
Übersetzungen ist Röder. Von dieser Einschätzung erfährt
der Leser von Wettmann-Jungbluts Aufsatz jedoch nichts. Sie wäre auch
der Agenda des Autors, Röder offensichtlich entlasten zu wollen, zuwidergelaufen.
Die Kritik in De Weg fand in der niederländischen Presselandschaft übrigens
einigen Widerhall. Zustimmung gab es u.a. im Delftsche Courant, der unter
der Überschrift Geschiedenisvervalsching (Geschichtsfälschung)
über Röders Text urteilt:
Der Schreiber will anscheinend das historische Ereignis als Propagandamaterial
für ein Aufgehen der Niederlande im Deutschen Reich nutzen. Zu diesem
Zweck verfälscht er die Figur des Marnix, zitiert unvollständig
und übersetzt falsch [Übers. d. Verf.].[42]
Röders Vereinnahmungsversuch der historischen Figur des Marnix hat seine
Zeitgenossen keinesfalls kalt gelassen. Nationalsozialisten und Befürworter
eines Aufgehens der Niederlande im Deutschen Reich auf der einen und deren
Gegner auf der anderen Seite haben den Aufsatz als das erkannt, was er ist:
eine Legitimation von Besatzung und Annexion. Als relativ neutral
dürfte ihn keine der damaligen Parteien betrachtet, geschweige denn ein
Schreiben im Schreiben erkannt haben. Über diese interpretatorische
Fähigkeit verfügt man bislang nur im Umfeld der Saargeschichten.
Röders Verdienste in den Kreisen der NS-Studentenfront
In seinem Aufsatz kritisiert Wettmann-Jungblut, Später und ich würden
Röder eine Identität zuschreiben, die sich aufgrund der spärlichen
Quellenlage letztlich gar nicht ausweisen ließe. Er selbst scheint es
mit der von ihm eingeforderten wissenschaftlichen Exaktheit jedoch nicht allzu
genau zu nehmen. Ohne dafür einen überzeugenden Beleg zu liefern,
behauptet Wettmann-Jungblut, Röder habe dem NS-Regime zumindest
ab 1940 mit einer gewissen Distanz gegenübergestanden.[43] Worin
diese Distanz bestanden haben soll, auf welcher Quellenbasis sich dieses weitreichende
Urteil gründet, bleibt unklar. Die derzeitige Quellenlage deutet zudem
in eine andere Richtung. Röders vermeintlich distanziertere Haltung gegenüber
dem NS-Regime ist schwierig mit seiner Autorenschaft des Marnix-Artikels und
seiner Position als Zellenleiter der NSDAP in Den Haag in Einklang zu bringen.
Auch seine Tätigkeit als Leiter des niederländischen Ablegers des
DAAD ist nicht dazu geeignet, Wettmann-Jungbluts Behauptung zu stützen.
Die Aufgabe des DAAD im Nationalsozialismus war es, durch die Auswahl von
Kollaborateuren unter dem akademischen Nachwuchs langfristig die politisch-militärische
Hegemonie des Deutschen Reiches abzusichern. Die Stipendiaten sollten während
des Krieges zum Einsatz in Freiwilligenverbänden, Hilfstruppen oder der
Waffen-SS animiert werden und nach dem Krieg in ihren Herkunftsländern
als deutschlandfreundliche Elite eine politisch verlässliche Basis bilden.[44]
Wir verfügen bislang über keinerlei Erkenntnisse, dass sich Röder
dieser Zielsetzung verweigert, sie geschweige denn in irgendeiner Form sabotiert
hätte. Einiges spricht dafür, dass das Gegenteil der Fall ist.
In der Nummer 12 der Zeitschrift der niederländischen NS-Studentenfront
vom Mai 1943 wird Röder ein überaus positives Zeugnis ausgestellt.
Der Verfasser des Artikels, der Leiter der Abteilung für internationale
Beziehungen der Organisation, J. P. Noordijk, beschwört die kameraadschap
zwischen DAAD und Studentenfront und dankt Röder im Besonderen:
Dr. Röder ist glücklicherweise innerhalb der Studentenfront keine
unbekannte Figur mehr, weshalb seine zahlreichen Verdienste keiner ausführlichen
Beschreibung bedürfen; hervorheben möchte ich jedoch, dass wir seine
Kenntnis sowie sein Verständnis des studentischen Lebens in den Niederlanden
selbst in diesen turbulenten Zeiten bewundern [Übers. d.
Verf.].[45]
Der Anlass des Artikels war eine laut Noordijk auf die Initiative Röders
zurückgehende, aufwändigere Werbeveranstaltung des DAAD, dem in
Anbetracht der Tatsache, dass zu diesem Zeitpunkt an den niederländischen
Universitäten kaum noch von einem geregelten Vorlesungsbetrieb die Rede
sein konnte und allein im Erscheinungsmonat der Zeitschrift 2900 Studierende
zwangsweise zum Arbeitseinsatz nach Deutschland deportiert wurden, wachsende
Bedeutung zukam. Neben zahlreichen Studierenden nahmen an der Veranstaltung
auch hohe Gäste teil: Anwesend waren der Kollaborateur Jan van Dam, der
als secretaris-generaal an der Spitze des Ministeriums für
Erziehung, Wissenschaft und Kulturverwaltung u.a. mitverantwortlich für
die Nazifizierung der niederländischen Universitäten war, sowie
sein Vorgesetzter, der Generalkommissar für Verwaltung und Justiz der
besetzten Niederlande, SS-Brigadeführer Friedrich Wimmer.
Röder scheint in seiner Funktion als Leiter des niederländischen
Ablegers des DAAD also durchaus Zugang zu höchsten Kreisen genossen zu
haben. Dies und auch die Beurteilung Noordijks deuten darauf hin, dass zumindest
im Mai 1943 seitens der NS-Elite wenig Zweifel an Röders politischer
Zuverlässigkeit bestanden haben dürften. Dass Röder ab einem
gewissen Zeitraum womöglich innerlich gegenüber dem Regime eine
distanziertere Haltung angenommen hat und er in erster Linie aus Opportunismus
weiterhin an der NS-Herrschaft mitgewirkt hat, lässt sich freilich nicht
ausschließen. Aber auch für diese These bräuchte es einen
Beleg.
Geschichtsklitterung im Kollektiv
So wünschenswert eine von Peter Wettmann-Jungblut mehrfach beschworene
quellengenaue und wissenschaftlichen Standards genügende politische Einordung
Röders wäre, so zweifelhaft ist, dass er sie selbst im Sinn hätte.
Seine zum Teil gravierenden Manipulationen lassen vielmehr darauf schließen,
dass Röders NS-Aktivitäten bis 1945 um jeden Preis einer kritischen
Historiografie entzogen werden sollen. Den Vorwurf der bewussten Irreführung
der saarländischen Öffentlichkeit muss sich Wettmann-Jungblut allerdings
nicht alleine gefallen lassen. Wider besseres Wissen erwähnt Heinrich
Küppers Röders Mitgliedschaft im Ordnungsdienst, der illegalen SA
und seine Funktion als Zellenleiter in seiner Monografie ebenfalls nicht.
Auch der Leiter des Stadtarchivs, Hans-Christian Herrmann, hat sich um eine
wissenschaftliche Aufarbeitung von Röders NS-Vergangenheit nicht verdient
gemacht. Noch 2012 hat er in einem Aufsatz Röders NSDAP-Mitgliedschaft
unter den Tisch fallen lassen.[46] Auf einer Podiumsdiskussion über die
NS-Vergangenheit Röders erklärte er zudem, er habe Röders Stasi-Akte
ausgewertet, die allerdings sehr banal sei.[47] Von Röders
Beteiligung im Politischen Korps der NSDAP, die aus den Akten hervorgeht,
unterrichtete er die Öffentlichkeit nicht. Des Weiteren erklärte
Herrmann dem Publikum, über Röders NSDAP-Mitgliedschaft die
lange ein Tabuthema war und erst 2003 von Erich Später in den Saarbrücker
Heften bekannt gemacht wurde wäre bereits vor Jahrzehnten öffentlich
diskutiert worden. Dabei verwies er ausgerechnet auf die kurz nach Röders
Tod im Jahr 1979 erschienene Röder-Biografie des stellvertretenden Chefredakteurs
der Saarbrücker Zeitung Erich Voltmer.[48] Voltmer, wie Röder ehemals
Mitglied der NSDAP und des Ordnungsdienstes der Deutschen Front[49], hat die
Parteimitgliedschaft Röders jedoch nicht erwähnt, sondern eine Jubelschrift
verfasst, die maßgeblich zu der bis heute nachwirkenden Verklärung
des langjährigen Ministerpräsidenten beigetragen hat. Die Aufgabe
unvoreingenommener Historiker wäre es, dieses Röder-Bild einer kritischen
Revision zu unterziehen und die Mechanismen, die zu der bis heute wirkmächtigen
Mystifikation Röders geführt haben, herauszuarbeiten. Dass dies
nicht geschieht, sondern weiterhin an Legenden gestrickt wird, wirft nicht
nur ein schlechtes Licht auf Teile der saarländischen Historikerzunft
und die beiden wichtigsten Archive. Es verstellt auch den Blick auf die saarländische
Nachkriegsgesellschaft.
[1] Wettmann-Jungblut, Peter, Lügen und andere Wahrheiten. Anmerkungen
zur Röder-Debatte und zur kritischen saarländischen
Öffentlichkeit, in: Saargeschichten 2 (2017), S. 4-16; die erste von
Wettmann-Jungbluts Publikationen über Röder erschien 2013: Ders.,
Im Schatten der Geschichte. Fakten und Überlegungen zu Franz Josef Röders
Vergangenheit vor 1945, in: Saargeschichten 4 (2013), S. 4-13.
[2] LAS, Best. StK-PA, Nr. 3 und LAS, Best. MK, Nr. 751: Personalblatt Dr.
Franz Josef Nikolaus Röder.
[3] Wettmann-Jungblut, Lügen und andere Wahrheiten, S. 6.
[4] Bernstein, Julian, Moralisch im Reinen. Der Historiker Heinrich Küppers
verharmlost in einer Biografie die NS-Vergangenheit des ewigen
Ministerpräsidenten Franz Josef Röder, in: Saarbrücker Hefte
113/114 (2016), S. 36-42; Küppers, Heinrich, Franz Josef Röder (1909-1979).
Baumeister des Saarlandes, St. Ingbert 2015.
[5] Brief von Franz Röder vom 13. Januar 1937: Landesarchiv Saarbrücken,
Best. MK-PA, Nr. 1292, S. 2934
[6] Ebd., S. 33f.
[7] Röder, Franz Josef, Erläuterungen zu meinem Fragenbogen, LAS,
Best. StK-PA, Nr. 3; Wettmann-Jungblut, Im Schatten der Geschichte, S. 10f.
[8] Röder, Erläuterungen; die Passage befindet sich auf der dritten
Seite.
[9] Wettmann-Jungblut, Im Schatten der Geschichte, S. 10.
[10] Ebd.
[11] Wettmann-Jungblut, Lügen und andere Wahrheiten, S. 7.
[12] BStU, MfS, HA IX/11, Nr. PA 177, BSTU 0016f.
[13] Schmiechen-Ackermann, Detlef, Der Blockwart, in: Vierteljahreshefte
für Zeitgeschichte, 4 (2000), S. 575-602, hier: S. 594.
[14] Röder, Erläuterungen.
[15] Wettmann-Jungblut, Lügen und andere Wahrheiten, S. 5.
[16] Ebd., S. 14.
[17] Wettmann-Jungblut wirft mir u.a. vor, wahrheitswidrig behauptet
zu haben, Röder hätte während seines Entnazifizierungsverfahren
seine Mitgliedschaft im Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) verschwiegen.
Das entspricht nicht den Tatsachen.
[18] Röder, Josef, Hilferuf an das Reich. Eine zeitnahe Erinnerung aus
der niederländischen Geschichte/St. Aldegonde vor dem Reichstag zu Worms
im Jahre 1578, in: Deutsche Zeitung in den Niederlanden Nr. 134, 16. Oktober
1940; Ders., Marnix von St. Aldegonde vor dem Reichstag zu Worms (1578), in:
Walter Söchting (Hrsg.), Das Niederlandbuch. Sammlung deutscher und niederländischer
Arbeiten. Mit einem Geleitwort von Arthur Seyß-Inquart, Frankfurt am
Main 1942, S. 145-149; Ders., Marnix von St. Aldegonde vor dem Reichstag zu
Worms (1578), Den Haag 1941, Ders., Marnix van St. Aldegonde voor den Rijksdag
te Worms (1578) / met een voorwoord van S. Hinderdael, Den Haag 1941.
[19] Die ersten, die sich die Mühe gemacht haben, das zu verstehen, waren
Erich Später und Gerhard Bungert: Später, Erich, Der Landesvater,
in: Saarbrücker Hefte Nr. 110/111 (2014), S. 7-14, hier: S. 12f.; Bungert,
Gerhard, Von Hindenburg zu Röder, in: Ders. (Hrsg.), Straßen im
Saarland. Nationalisten und Militaristen als Namensgeber, Saarbrücken
2014, S. 106-126.
[20] Röder, Marnix, in: Das Niederlandbuch, S. 149.
[21] Seyß-Inquart, Arthur, Die Rede des Reichskommissars: Nicht Gegeneinander,
nur miteinander, in: Deutsche Zeitung in den Niederlanden vom 13. März
1941, http://resolver.kb.nl/resolve?urn=ddd:011119725:mpeg21:a0121.
[22] Himmler an Seyß-Inquart vom 13. April 1942, De SS in de Nederland.
Documenten uit SS-Archieven 1935-1945. Deel I, Amsterdam 1976; über die
nationalsozialistischen Vereinnahmungsversuche des Marnix: Beyen, Marnix,
Resisting Hyperbole. Professional Historians in Belgium and the Netherlands
and their Relationship with Wartime Historical Culture (1940-1945), in: Storia
della Storiografia, 53 (2008), S. 130-144, hier: S. 130f.
[23] Ebd.; Koll, Johannes, Arthur Seyß-Inquart und die deutsche Besatzungspolitik
in den Niederlanden (1940-1945), Wien 2015, S. 159f.
[24] Wettmann-Jungblut, Lügen und andere Wahrheiten, S. 10.
[25] Wettmann-Jungblut, Im Schatten der Geschichte, S. 11.
[26] Wettmann-Jungblut, Lügen und andere Wahrheiten, S. 10.
[27] Ebd.
[28] Wettmann-Jungblut, Lügen und andere Wahrheiten, S. 11.
[29] Nieuwe Uitgaven. Marnix Rijksdagsrede, in: De Residentiebode vom 5. Juli
1941, http://resolver.kb.nl/resolve?urn=ddd:011062530:mpeg21:a0081
[30] Deutsche Zeitung in den Niederlanden vom 3. August 1941, http://resolver.kb.nl/resolve?urn=ddd:011119632:mpeg21:a0024
[31] Deutsche Zeitung in den Niederlanden vom 22. Mai 1943, http://resolver.kb.nl/resolve?urn=ddd:011120376:mpeg21:a0122
[32] Duitsch Rijksverval ging samen met machtsverlies ter zee, in: Algemeen
Handelsblad vom 7. Mai 1942, http://resolver.kb.nl/resolve?urn=KBNRC01:000052526:mpeg21:a0036
[33] De tweede landdtag van het Studentenfront te Utrecht, in: Volk en Vaderland
vom 20. November 1942, http://resolver.kb.nl/resolve?urn=ddd:011190115:mpeg21:a0074
[34] Van Wessem, Eugène, Marnix vor de Rijksdaag te Worms, in: De weg:
nationaal weekblad vom 16. August 1941.
[35] Wettmann-Jungblut, Lügen und andere Wahrheiten, S. 11.
[36] Hinderdael leidt de brochure in, Hindedael dekt de brochure. We houden
hem dus ook verantwoordelijk voor de hoofdschotel, bestaande uit kromme commentaren
en foutieve vertalingen. Van Wessem, Marnix.
[37] Wettmann-Jungblut, Lügen und andere Wahrheiten, S. 11.
[38] Beyen, Resisting Hyperbole, S. 137; https://monument.vriendenkringneuengamme.nl/person/405320/eugene-johan-marie-ant-van-wessem
[39] Wettmann-Jungblut, Lügen und andere Wahrheiten, S. 11.
[40] Schöffer, Ivo, Het nationaal-socialistische beeld van de geschiedenis
der Nederlanden, Utrecht 1978
[41] Van NSNAP-zijde werd in 1941 een Nederlandse en Duitse tekst van de redevoering
zelf uitgegeven, die dit Duitse gevoel moest bewijzen. Terecht
wees een polemisch gestelde critiek in het weekblad van Nationaal Front De
Weg op enige bewust verdraaiende vertalingen en plaatste een juistere. Ebd.,
S. 193.
[42] De shrijver wil kennelijk het historisch gebeuren als propaganda-materiaal
gebruiken voor een opgaan der Nederlanden in het Duitsche Rijk n u. Daartoe
misteekent hij de figuur van Marnix, citeert hij onvolledig en vertaalt hij
verkeerd. Uit de pers. Geschiedenisvervalsching, in: Delftsche Courant vom
16. August 1941, http://resolver.kb.nl/resolve?urn=KBDDD02:000199518:mpeg21:a0037
[43] Wettmann-Jungblut, Lügen und andere Wahrheiten, S. 5.
[44] Impekoven, Holger, Die frühen Jahre des DAAD, in: Deutscher Akademischer
Austauschdienst (Hrsg.), 90 Jahre DAAD, Bonn Juni 2015, S. 11-25, hier: S.
22.
[45] Dr. Röder is gelukkig in het Studentenfront geen onbekende figuur
meer et het is dan ook niet noodig de vele verdiensten van hem uitgebreid
op schrift te zetten; maar wel hebben wij dikwijls zijn juist inzicht in en
het begrip voor de Nederlandsche studentenwereld, zelfs in deze roerige periode,
bewondered. Noordijk, J. P., Bijeenkommst van de Deutsche Akademische Austauschdienst,
in: Studentenfront Nr. 12 (Mai 1943), S. 7f., hier: S. 8.
[46] Herrmann, Hans-Christian/Schmitt, Johannes (Hrsg.), Das Saarland. Geschichte
einer Region, St. Ingbert 2012.
[47] Ab Minute 6:20: https://www.youtube.com/watch?v=hcLfAanO1aU
[48] Ebd., ab Minute 17:30; Voltmer, Erich, Franz Josef Röder
Ein Leben für die Saar, Dillingen 1979.
[49] In der Stasi-Akte über Voltmer finden sich Bewerbungsunterlagen,
die Voltmer seinerzeit an das Reichsministerium für Propaganda und Volksaufklärung
sendete, darunter auch ein ausführlicher Lebenslauf; BStU, MfS, HA II/13,
Nr. ZMA 1774, 000077.
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