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Tagebuch “Die Röchlings und die Völklinger Hütte”

Tag 39 – 19. Dezember 2014

 

Die Völklinger Hütte 1918 – 1949

Von den Anfängen der Arbeiterbewegung im Saargebiet. *Hubert Kesternich: “In keiner Gemeinde des Saargebiets in den Jahren
1918 bis 1935 zeigte sich, gebündelt wie in einem Brennglas, eine vergleichbare Konzentration von Industrie wie in der Bürgermeisterei Völklingen. Neben dem größten Hüttenwerk an der Saar standen auf VölklingerTerrain vier Schächte, drei Großkraftwerke, zwei
Glashütten, drei Thermometerfabriken, zwei Schlackensteinfabriken, drei Mühlenbetriebe, zwei Zeitungsverlage mit Druckereien, eine chemische Fabrik, eine Möbelfabrik, eine Werkzeugfabrik, eine Asbestfabrik, ein Gaswerk, ein Schlachthof …”. Völklingen war eine Industriestadt mit einem Industrieproletariat, das durchaus
kampfbereit war. Doch der Gegner war nicht der gleiche wie im
übrigen Deutschland. Ende November 1918 sind französische Truppen ins Saargebiet einmarschiert. Das deutsche Reich
hatte den von ihm begonnenen 1. Weltkrieg verloren.

Das Industrierevier Saargebiet wurde unter französische Verwaltung gestellt. In Vöklingen setzte die Anwesenheit französischer Truppen
die Ergebnisse der Novemberrevolution am 22. Novembember
wieder außer Kraft. So war der Kampf des saarländischen
Proletariats um mehr Rechte, mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen von Beginn an auch ein Kampf gegen den
Erzfeind Frankreich, der bis wenige Monate zuvor noch mit
Waffengewalt ausgetragen wurde. War diese Konstellation der
Auseinandersetzung nicht auch eine wesentliche Bedingung, die es Hermann Röchling möglich machte die Saarländer heim ins
Nazi-Reich zu führen?

* Hubert Kesternich in seinem Buch: “Kohle, Stahl und Klassenkampf

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