Tagebuch Die Röchlings und die Völklinger Hütte
Tag 31 21. November 2014
Zitate aus einem Beitrag von Silvia Buss im
Arbeitnehmer (Magazin
der Arbeitskammer des Saarlandes, Heft 7, November 2014)
Peinlich missglückte Schau gerät zur Heldenverehrung der Unternehmerfamilie
Die Röchlings und die Völklinger Hütte bleibt distanzlos und blendet Probleme aus
Endlich! Nach all dem Inka-Gold, dem Glanz
aus Großbürgerstuben,
den Staatsgeschenken, Kelten- und Ägypten-Funden haben wir sie nun, die
Aufarbeitung der Geschichte in der Schau Die Röchlings und die
Völklinger Hütte. Versprechen eingelöst. Oder nicht?
Der Titel
verspricht nichts, was er nicht hält. In der Schau geht es in der Tat
um die Röchlings und ihre Hütte. Um die
Arbeiter geht es so gut
wie nicht.
Den Beinamen, den ihm seine Kollegen
in der Reichsvereinigung Eisen gaben, übernimmt Historikerin Inge
Plettenberg (verantwortlich für die wissenschaftliche Recherche) im Katalog
als Titel für ein Porträt, das
sich auf den ersten zweieinhalb Seiten bis ins Unerträgliche in die
Personeinfühlt. In weiten Teilen wirkt die Ausstellung wie eine Heiligenverehrung
(Hagiografie). Als hätte sie der Bundesverband der Deutschen Industrie
finanziert.