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Auf diesen Seiten werden Bilder und Texte zur Ausstellung Menschheitsverbrechen veröffentlicht - Eröffnung der Ausstellung Menschheitsverbrechen - 25.1.2016 - Erstmals wird die Ausstellung vom 25.1.- 24.2.2016 im Bildungszentrum Kirkel der Arbeitskammer .....
..Hinweise zum Künstler ......Kontakt: takt@takt.de

Fotos: Sadija Kavgic-van Weert


Fotos: Chris Wroblewski

Saarbrücker Zeitung Regional

Ausstellung: Menschheitsverbrechen

 

Eröffnungstext zur Ausstellung Menschheitsverbrechen - Von Bernd Rausch

Oh nein, nicht schon wieder … ich kann es nicht mehr hören…
nicht schon wieder Auschwitz

Menschheitsverbrechen (Auschwitz und der Vernichtungskrieg)
Mit der Kunst gilt es zu sagen, dass niemals Vergleichbares war und niemals Vergleichbares sein darf

Ich kann Menschen verstehen, die kein Fernsehen schauen, keine Zeitung lesen, denn ihnen bleiben schreckliche Wahrnehmungen und Wahrheiten verborgen. Es gibt viele Menschen, die wenn sie den Namen Auschwitz hören, den Kopf einziehen, sich wegducken und sagen: Oh nee, schon wieder, das war schrecklich, aber bitte nicht schon wieder. Ja, ich kann sie verstehen und finde ihre Haltung oder Herangehensweise doch grundfalsch, denn nichts ist vergangen. Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus und kapitalistische Konkurrenz wirken ungebrochen fort. Dieser Tage ziehen neue nationalsozialistische Bewegungen und Parteien, vor allem im Osten der Republik, auf. Der Staat demonstriert Unfähigkeit und Handlungsunwilligkeit, wenn seine Bediensteten wegschauen, wenn Flüchtlingsunterkünfte brennen und die Täter nicht belangt werden oder wie in Leipzig am 11.1.2016, wo 2000 Polizisten zuschauen, wie 200 Neonazis einen Stadtteil zerstören und dieser Mob nur vorübergehend festgenommen wird. Aus diesem Unwillen des Staates zu handeln entstehen sogenannte Bürgerwehren und andere faschistische Strukturen. Die immer weiter eskalierende Gewalt kann Tür und Tor öffnen für einen autoritären Staat, einen Polizeistaat.

Zweitens
Beantragt hatte ich bei der Stadt Saarbrücken (Oberbürgermeisterin Charlotte Britz)einen Druckkostenzuschuss von 1250 Euro für 30 von 76 Bilder der Ausstellung "Menschheitsverbrechen", die ich in einem Zeitraum von 15 Jahren erarbeitet habe. Ich bekam einen negativen Bescheid. Ich beantragte auch beim Ministerium für Bildung und Kultur im Saarland einen Betrag in gleicher Höhe für ebenfalls 30 Bilder. Mir wurde mitgeteilt: „Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass auch die von mir in Ihrer Angelegenheit angesprochenen Referate keine Möglichkeit sehen, Ihr Vorhaben zu unterstützen.“

Das heißt allerdings nicht, dass keine Ausstellungen und Denkmäler das Menschheitsverbrechen betreffend gefördert würden. So wurde mit mehr als 100 000 Euro (öffentliche Gelder) eine Ausstellung (September 2014 bis November 2015) bezuschusst, die den Nazi-Kriegsverbrecher Hermann Röchling glorifizierte. Im Gemeinderat Riegelsberg (Saarland) wurde dieser Tage mit den Stimmen von SPD und CDU entschieden, ein Denkmal zur Ehrung von ortsansässigen ehemaligen Wehrmachtsange-hörigen und SSlern mit 5000 Euro zu fördern, ganz so als hätte es die Wehrmachtsausstellung und die Verbrechen der Wehrmacht nicht gegeben.

Drittens
Die Ausstellung „Menschheitsverbrechen – Auschwitz und der Vernichtungskrieg“. Seit 2000 entstanden sechsundsiebzig großformatige Bilder zu Auschwitz und zum Vernichtungskrieg. Kunst kann an die Stelle treten, wo in den Jahrzehnten nach dem Zivilisationsbruch Überlebende der Barbarei von dem Grauen, von der Shoa, der Vernichtung der Sinti und Roma und dem Vernichtungskrieg berichteten. Kunst als gesellschaftliche Reflexion kann als Gedächtnis über unsere Zeit hinaus wirken. Mit der Kunst gilt es zu sagen, dass niemals Vergleichbares war und niemals Vergleichbares sein darf. Die Bilder der Ausstellung Menschheitsverbrechen sind nicht dokumentarisch, obwohl der Bildzyklus historisch dort anfängt, wo der Wille zur Vernichtung sich zu radikalisieren beginnt, die Pogromnacht 1938, das erste „Zigeunerlager“ in Frankfurt, die Verfolgung und Ermordung der Gegner der Nazis und der jüdischen Intellektuellen. Auschwitz als konkreter Ort und als Synonym für die Ermordung von Millionen Menschen in den Vernichtungslagern ist der zentrale Ort der Ausstellung. Es sind Bilder der Vernichtung in abstrakter und verfremdeter konkreter Darstellung, auch Bilder über Sobibor, über Wolhynien, Bilder von Stalingrad und dem Vernichtungskrieg, Bilder von geschundenen, gefolterten, ermordeten Menschen. Es sind auch Darstellungen von der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee, vom Ghetto und dem Massaker an der jüdischen Bevölkerung in Krakau und Bilder des Gedenkens (Totengedächtnis). Einige Bilder haben die rassistischen und antisemitischen Taten der Jetztzeit als Reflexionsgrundlage.

Da weder die Stadt Saarbrücken, noch der Minister für Bildung und Kultur Ulrich Commerçon, noch der ebenfalls angefragte Dr. Burkhard Jellonnek, Leiter des Landesinstituts für Pädagogik und Medien, bereit sind, das Projekt finanziell zu unterstützen, können Sie mit Ihrer Spende zur Vervollständigung der Ausstellung beitragen (76 Bilder). Bernd Rausch, Sparkasse Saarbrücken,
IBAN: DE23 5905 0101 0290 6008 40 - Sie können die Bilder der Ausstellung erwerben, Preis pro Bild, Forexplatten (100 cm x 100 cm) 198 Euro. Kontakt: takt@takt.de

 

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24.2.2016 - Finissage "Nazis aus der Nähe - Im Mikrokosmos der Nazi-Diktatur – Spurensuche im St.Wendeler Land" mit den Autoren Bernhard W. Planz u. Michael Landauer

Ein letzter Blick auf die Ausstellung „Menschheitsverbrechen – Auschwitz und der Vernichtungskrieg“ in Kirkel + Vorsellung des Buches „Die Nazis aus der Nähe ...“.

Antifa Saar hält an Demonstration fest –13. Februar 2016 – 14.00 Uhr
Treffpunkt: S Bahnhaltestelle Riegelsberg Süd - Initiativgruppe zieht sich aus Planung für Wehrmachtsdenkmal in Riegelsberg zurück ... https://antifa-saar.org/

siehe nebensteehend: Was wird gefördert und was nicht: "Das heißt allerdings nicht, dass keine Ausstellungen und Denkmäler das Menschheitsverbrechen betreffend gefördert würden. So wurde mit mehr als 100 000 Euro (öffentliche Gelder) eine Ausstellung (September 2014 bis November 2015) bezuschusst, die den Nazi-Kriegsverbrecher Hermann Röchling glorifizierte. ...)