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Menschheitsverbrechen - Auschwitz und der Vernichtungskrieg ............
siehe auch: Der letze Abend der Ausstellng in Kirkel und das Buch
Nazis aus der Nähe


Die Nazis aus der Nähe - Im Mikrokosmos der Hitler-Diktatur – Eine Spurensuche im St. Wendeler Land“, herausgegeben von Klaus Brill, Bernhard W. Planz, Inge Plettenberg und Klaus Zimmer, 480 Seiten, Erschienen 2014, 39,90 Euro, ISBN 9783941095151. Erhältlich im Buchhandel oder direkt bei: www.edition-schaumberg.de

 

 

24.2.2016 - Einladung zur Finissage - 19 Uhr - "Nazis aus der Nähe - Im Mikrokosmos der Nazi-Diktatur – Spurensuche im St.Wendeler Land" mit den Autoren Bernhard W. Planz u. Michael Landauer. ......... Das Bildungszentrum Kirkel lädt ein zur Finissage der Ausstellung "Menscheitsverbrechen" + „Die Nazis aus der Nähe“

Was erwartet die Gäste der Finissage

Kunst und historische Forschung: Zwei unterschiedliche Ansätze und zwei unterschiedliche Wege sich die Barbarei und/oder Aspekte davon begreifbar zu machen. Die Bilder der Ausstellung sind im Konferenzsaal zu sehen. Der Schwerpunkt der Veranstaltung ist die Vorstellung des Buches "Die Nazis aus der Nähe" durch Bernhard W. Planz. Michael Landauer wird aus seinem im Buch enthaltenen Beitrag "Eine Reise ohne Wiederkehr - Behinderte wurden als 'unnütze Esser' diffamiert und in die Gaskammern geschickt."

Die komplexe Herangehensweise ans Thema "Die Nazis aus der Nähe" machen das besondere des Buches aus. Die 19 Autor(en)innen und Historiker(innen) gehen der zentralen Fragestellung nach: Was hat die Menschen zu dem gebracht und zu dem gemacht, dass sie getan haben was sie taten? Die Autor(en)innen gehen auch der Frage nach, was andere Menschen dazu gebracht hat Widerstand zu leisten?

Langjährige Forschungsarbeit, Sichtung von tausenden Seiten Unterlagen und Erzählungen von Zeitzeugen sind die Basis des Buches. Das NS-System im St. Wendeler Raum wurde unter verschiedensten Aspekten beleuchtet. Die Verschleppung politischer Gegner der Nazis ins KZ, die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung und behinderter Menschen ist ebenso Gegenstand der Betrachtung wie die fortschreitenden Kriegsereignisse, die Arbeit der Nazi-Propagandamaschine, der Druck auf die Schulen und Kirchen sowie die Versklavung der Zwangsarbeiter. All dies wird anhand konkreter Beispiele aus dem St. Wendeler Land dargelegt. Fotos, historische Karten und Graphiken über das damlige Saargebiet und das St. Wendeler Land komplementieren die Arbeit zu einem interessanten, lesenswerten Buch.

Der Kunst in den Ausstellungen "Menschheitsverbrechen", "Frankfurt-Auschwitz" und "NS-Kindermord" liegt das nicht fassbare, das monströse Ausmaß, die zeitliche Dichte und die spezifische verbrecherische Intensität der Shoa, des Menschheitsverbrechens im Sinne Adornos zu Grunde. Millionen und Abermillionen Ermordeter, dieses unfassbare Leid ist die Abstraktion, aus der die Bilder der Ausstellung "Menschheitsverbrechen - Auschwitz und der Vernichtungskrieg" entstanden.

Bernd Rausch

Bernhard W. Planz gibt Einblick in den Forschungsgegenstand und die vielschichtigen Antworten der 19 Autoren des Buches „Die Nazis aus der Nähe ...".

Michael Landau hat einen Beitrag über die sukzessive Radikalisierung der Nazi-Methoden geschrieben, die im Ergebnis die Vernichtung behinderter Menschen zur Folge hatte: "Eine Reise ohne Wiederkehr - Behinderte wurden als 'unnütze Esser' diffamiert und in die Gaskammern geschickt."

Das Vernichtungsprogramm der Nazis von "unwertem Leben" T4

Die Aktion T4 beinhaltete die systematische Ermordung von mehr als 70.000 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen in den Jahren 1940 bis 1945 in Deutschland. Die systematische Ermordung „unwerten Lebens“ wurde bis zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und dem Untergang des „Dritten Reichs“ ausgeübt. Es ist anzunehem, dass 200 000 Menschen dem Eutanasie-Programm der Nazis zum Opfer fielen. https://de.wikipedia.org/wiki/Aktion_T4

Von den mehr als 1.000 Psychiatriepatienten, die vor 1939 in saarländischen Anstalten untergebracht waren, überlebte nicht einmal ein Viertel die Nazi-Herrschaft. Michael Landau beschreibt eindrücklich das Schicksal der Opfer der nationalsozialistischen Rassen- und Gesundheitspolitik im St. Wendeler Raum. Er schreibt über die Verfolgung und Ermordung kranker und behinderter Menschen. Er berichtet über „Zwangssterilisation“ und er benennt die Täter und die Tatorte und er zeigt auf, dass die Taten die Nachkriegskarrieren der Mörder und Denunzianten, der verantwortlichen Ärzte, Landräte und Bürgermeister nicht belasteten.

Bernd Rausch