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Date with god - Gott ist ein Kollektiv

Das Altar Tiptychon

Das Gaudi Projekt. 14 Kirchenfenster für den Papstbesuch in Großhumpendorf.
Eine Ausstellung von Bernd Rausch


Kirchenfenster - Rot


Kirchenfenster - Rosa


Kirchenfenster - Grau


Kirchenfenster - Weiss


Kirchenfenster - Glaube


Kirchenfenster - Toleranz

Online-Shop - VEB Himmelreich stellt Jahresbilanz vor


Kirchenfenster - Rosengarten


Kirchenfenster - Grün


Kirchenfenster - Liebe


Kirchenfenster - Gold

Kirchenfenster - Hoffnung


Kirchenfenster - Die Ehe

Kirchenfenster - Rot und schwarz

Kirchenfenster - Freude

Irre – Rausch spaltet Kunst und Kirche

Neue Kirchenfenster sorgen für Skandal an der oberen Saar

Von Claude Michael Jung

Zur Tradition der Großhumpendorfer Kirmes gehört es alljährlich, den großen Opferstock in der Wallfahrtskirche Sankt Donner und Doria im Rahmen einer feierlichen Zeremonie zu öffnen und den Inhalt zu dokumentieren. Im letzten Jahr verzeichnete das Kirchenbuch eine Nettoeinnahme von 2.13 Euro zu Gunsten der von Dechant Friedensreich Selighauer herbeigesehnten neuen Kirchenfenster. Allein die vom Dechanten ins Leben gerufene „Wette des klingenden Glaubens“ beschert dem eifrigen Gottesmann jährlich himmlische Kleingeld-Einnahmen in fünfstelliger Höhe. Dechant Selighauer nimmt aus aller Welt sogenannte 1-Euro-Wetten auf den genauen Inhalt seines Opferstocks entgegen und wird deswegen bereits seit vielen Jahren vom Trierer Bischof und der römischen Kassenkongregation misstrauisch beäugt. Jetzt ziehen sich dunkle Wolken über den hohen Kirchtürmen von Sankt Donner und Doria zusammen. Die satanische Zunge eines üblen Kirchenkritikers, der lieber nicht genannt werden will, sagte an der langen Theke in Ännchens Kneipe am Dorfbrunnen gegenüber einem Reporter, dass Dechant Selighauer den Weg in den Himmel bereits seit Jahren kapitalisiert habe. Zudem bezichtigte die Stimme Luzifers den Seelenhirten, im Hinterzimmer des Pfarrhauses ein illegales Wettbüro zu unterhalten.

Erst vor wenigen Jahren hatte die Gestaltung eines neuen Kirchenfensters durch den Saarbrücker Künstler Bernd Rausch nicht nur christliche Massen in die Wallfahrerkommune Großhumpendorf getrieben und für helle Empörung unter Klerikern gesorgt. Rausch hatte die historisch verbürgte Geschichte aus dem Mittelalter von der Errettung der Humpenburg durch den dicken Adalbert, einen wilden Keiler, auf einem Kirchenfenster nachgestellt. Keiler Adalbert hatte im Mittelalter den französischen König Philipp den Schönen nach dessen erfolgloser Belagerung der Humpenburg über den Haufen gerannt, so daß seine französische Majestät in seiner Ahnengalerie Platz nehmen musste. Grund es Anstoßes war die Darstellung Adalberts mit einem Heiligenschein und dem roten Kreuz der Tempelritter auf der Brust. Auf den dicken Adalbert angesprochen sagte Oskar Lafontaine damals einer Zeitung: „Hätte ich einen so treuen Keiler wie den dicken Adalbert gehabt, wäre Gerhard Schröder niemals Bundeskanzler geworden“. Noch hat die Katholische Kirche nicht darüber entschieden, ob das Bildnis eines Keilers auf einem Kirchenfenster als das Werk Satans zu bewerten ist, da droht ein neuer Kirchenfensterskandal die Gemeinde und ihren Dechanten heimzusuchen.

Wie es heißt, hat der Saarbrücker Künstler Bernd Rausch bereits den offiziellen Millionen-Auftrag, insgesamt 14 neue Kirchenfenster mit Motiven aus der Großhumpendorfer Geschichte zu gestalten. Laut dem Dorfchronisten Studienrat Ernst Nonsens soll Rausch im Verlaufe einer geheimen Sitzung im Großhumpendorfer Rathaus seine Entwürfe bereits vorgestellt und den uneingeschränkten Segen des Gemeinderats erhalten haben. Sämtliche Motive – alle in grellen Neonfarben – sollen Szenen aus der hohen Zeit des Templerordens an der oberen Saar darstellen und Zeugnis von den höchst erregenden Orgien der Tempelherren ablegen. Einige der schillernden Ritterfiguren sollen hochgestellten Persönlichkeiten der regionalen Gegenwart sehr ähneln, berichten gewöhnlich gut unterrichtete Kreise aus dem Großhumpendorfer Rathaus.

Noch herrscht Unklarheit darüber, wann die neuen Isolierglas-Kirchenfenster eingeweiht werden sollen. Die Gerüchteküche brodelt jedoch nicht nur, sie kocht bereits über. Eine große Boulevardzeitung titelte: „Irre – Rausch spaltet Kunst und Kirche“. Es wird derzeit fest damit gerechnet, dass Papst Benedikt XVI. im Verlauf seiner September-Visite in Deutschland auch Großhumpendorf heimsuchen wird. Sollte der Hormonhaushalt des Heiligen Vaters durch die Betrachtung der Orgienwelt Bernd Rauschs und seiner Bewunderer in Unordnung geraten und vom päpstlichen Sachverstand als Pornografie eingestuft werden, könnten die Kirchenfenster schon bald im vierten Pavillion der „Galerie der Gegenwart“ in Saarbrücken zu sehen sein. Bei der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, ansonsten eher mit Pleiten, Pech und Pannen in Verbindung gebracht, will man jedenfalls Nägel mit Köpfen machen und das Gesamtkunstwerk vorbehaltlos ankaufen. Die Millionen dafür könnten bereits in Kürze bereitgestellt und an den Künstler in bar ausgehändigt werden. Rausch ließ durchblicken, dass er den Zaster an der langen Theke in Ännchens Kneipe am Dorfbrunnen gemeinsam mit Bürgermeister Lump seligmachend anlegen wird.

Ob Papst Benedikt XVI. Dechant Selighauer wegen seiner neuen Kirchenfenster, deren Gestaltung und Finanzierung in das Abruzzenkloster Monte Vino verbannen wird, ist indes noch offen. Ein hochgestellter Bänker des Vatikans ließ allerdings durchblicken, man könne sich am Heiligen Stuhl durchaus ein Finanzgenie wie den Dechanten von der oberen Saar vorstellen. -Das war Saartire